ArbG Mainz, vom 02.01.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Ca 2056/96
LAG Rheinland-Pfalz, vom 30.10.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 11 Sa 132/97
Anfechtung des Arbeitsvertrages wegen arglistiger Täuschung - Rückwirkung
BAG, Urteil vom 03.12.1998 - Aktenzeichen 2 AZR 754/97
DRsp Nr. 1999/4870
Anfechtung des Arbeitsvertrages wegen arglistiger Täuschung - Rückwirkung
»1. Die unrichtige Beantwortung der Frage nach der Schwerbehinderteneigenschaft kann die Anfechtung des Arbeitsvertrags wegen arglistiger Täuschung nach § 123BGB rechtfertigen (Bestätigung der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts, zuletzt Urteil vom 5. Oktober 1995 - 2 AZR 923/9 - BAGE 81, 120 AP Nr. 40 zu § 123BGB).2. Ficht der Arbeitgeber im Anschluß an eine Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers den Arbeitsvertrag wegen arglistiger Täuschung an und verweigert die Entgeltfortzahlung, besteht kein Grund, von der Regelfolge rückwirkender Anfechtung (§ 142BGB) abzuweichen; die entgegenstehende Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (Urteile vom 18. April 1968 - 2 AZR 145/67 - AP Nr. 32 zu § 63HGB, vom 16. September 1982 - 2 AZR 228/80 - BAGE 41, 54 und vom 20. Februar 1986 - 2 AZR 244/85 - BAGE 51, 167 AP Nr. 24 und 31 zu § 123BGB) wird aufgegeben.«