BGH - Urteil vom 31.08.2022
VIII ZR 233/21
Normen:
BGB § 134; BGB § 306; RL 93/13/EWG (KlauselRL) Art. 6 Abs. 1; AVBFernwärmeV (i.d.F. bis zum 04.10.2021) § 24 Abs. 3 S. 2; ZPO § 264 Nr. 2; ZPO § 524 Abs. 2 S. 2;
Fundstellen:
MDR 2022, 1428
NZM 2022, 922
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 15.05.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 56 O 124/19
KG, vom 05.07.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 24 U 1041/20

Anforderungen an die Wirksamkeit von Preisanpassungsklauseln in Fernwärmelieferungsverträgen; Zulässigkeit einer klageerweiternde Anschlussberufung innerhalb der für die Berufungserwiderung gesetzten Frist

BGH, Urteil vom 31.08.2022 - Aktenzeichen VIII ZR 233/21

DRsp Nr. 2022/13938

Anforderungen an die Wirksamkeit von Preisanpassungsklauseln in Fernwärmelieferungsverträgen; Zulässigkeit einer klageerweiternde Anschlussberufung innerhalb der für die Berufungserwiderung gesetzten Frist

a) Zu den Anforderungen an die Wirksamkeit von Preisanpassungsklauseln in Fernwärmelieferungsverträgen (im Anschluss an Senatsurteile vom 26. Januar 2022 - VIII ZR 175/19, NJW 2022, 1935, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen; vom 6. April 2022 - VIII ZR 295/20, NJW 2022, 1944; vom 1. Juni 2022 - VIII ZR 287/20, ZIP 2022, 1494, zur Veröffentlichung in BGHZ vorgesehen; vom 6. Juli 2022 - VIII ZR 28/21, juris, und VIII ZR 155/21, juris).b) Ausschließlich prozessökonomische Gründe rechtfertigen eine Ausnahme von dem Grundsatz, dass eine klageerweiternde Anschlussberufung (§ 264 Nr. 2 ZPO) nur innerhalb der für die Berufungserwiderung gesetzten Frist nach § 524 Abs. 2 Satz 2 ZPO zulässig ist, auch dann nicht, wenn die Anschlussberufung eine Reaktion auf eine nach Schluss der erstinstanzlichen mündlichen Verhandlung oder gar erst nach Ablauf der Anschlussberufungsfrist eingetretene Veränderung der Umstände darstellt (im Anschluss an BGH, Urteile vom 7. Mai 2015 - VII ZR 145/12, NJW 2015, 2812 Rn. 28, 32 f.; vom 9. Juni 2020 - X ZR 142/18, GRUR 2020, 986 Rn. 47, 62; vom 7. Dezember 2007 - V ZR 210/06, NJW 2008, 1953 Rn. 26).