BAG - Urteil vom 23.08.2018
2 AZR 133/18
Normen:
GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 1 Abs. 3; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 12; GG Art. 14; GG Art. 103 Abs. 1; GRC Art. 7; EMRK Art. 8; ZPO § 138 Abs. 3; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 1 Abs. 1; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 1 Abs. 2; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 6b Abs. 1; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 6b Abs. 3; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 6b Abs. 5; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 32 Abs. 1 S. 1; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 43 Abs. 2; BDSG in der bis zum 24.05.2018 geltenden Fassung (BDSG a.F.) § 44 Abs. 1; BDSG in der ab 25.05.2018 geltenden Fassung (BDSG n.F.) § 26 Abs. 1; Richtlinie 95/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24.10.1995 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Datenverkehr; DS-GVO Art. 2; DS-GVO Art. 6 Abs. 1; DS-GVO Art. 6 Abs. 3; DS-GVO Art. 55 Abs. 3; DS-GVO Art. 88; BGB § 140; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 626; BGB § 823 Abs. 1; KSchG § 1 Abs. 1; KSchG § 1 Abs. 2;
Fundstellen:
AP BGB § 626 Nr. 271
ArbRB 2018, 258
AuR 2018, 492
AuR 2018, 591
BAGE 163, 239
BB 2018, 2099
BB 2018, 2483
BB 2019, 697
DB 2018, 2574
DZWIR 2018, 600
EzA BDSG § 32 Nr. 7
EzA BGB 2002 § 626 Verdacht strafbarer Handlung Nr. 18
EzA-SD 2018, 3
ITRB 2018, 221
ITRB 2019, 6
NZA 2018, 1329
NZA-RR 2018, 596
NZA-RR 2020, 450
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 40 vom 23.08.2018
ZIP 2018, 2131
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 20.12.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Sa 192/17
ArbG Iserlohn, vom 19.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 1501/16

Offene Videoüberwachung - VerwertungsverbotRechtsgrundlage für eine zulässige Videoüberwachung öffentlich zugänglicher RäumeZiel- und Zweckverfolgung der Speicherung von Videosequenzen als Erkenntnis- und BeweismittelKeine Schutzwürdigkeit des rechtmäßig gefilmten VorsatztätersEingeschränktes Verwertungsverbot von Videosequenzen im ZivilprozessVoraussetzungen der gerichtlichen Prüfung von Verwertungsverboten bei möglichen GrundrechtsverletzungenAnforderungen an die Anhörung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber vor Ausspruch einer Verdachtskündigung

BAG, Urteil vom 23.08.2018 - Aktenzeichen 2 AZR 133/18

DRsp Nr. 2018/11680

Offene Videoüberwachung - Verwertungsverbot Rechtsgrundlage für eine zulässige Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume Ziel- und Zweckverfolgung der Speicherung von Videosequenzen als Erkenntnis- und Beweismittel Keine Schutzwürdigkeit des rechtmäßig gefilmten Vorsatztäters Eingeschränktes Verwertungsverbot von Videosequenzen im Zivilprozess Voraussetzungen der gerichtlichen Prüfung von Verwertungsverboten bei möglichen Grundrechtsverletzungen Anforderungen an die Anhörung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber vor Ausspruch einer Verdachtskündigung

Die Speicherung von Bildsequenzen aus einer zulässigen offenen Videoüberwachung, die vorsätzliche Handlungen eines Arbeitnehmers zulasten des Eigentums des Arbeitgebers zeigen, wird nicht durch bloßen Zeitablauf unverhältnismäßig, solange die Rechtsverfolgung durch den Arbeitgeber materiell-rechtlich möglich ist. Orientierungssätze: 1. § 32 Abs. 1 Satz 1 BDSG aF stellt auch für die Verarbeitung und Nutzung von personenbezogenen Daten eines Beschäftigten, die der Arbeitgeber durch eine Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Räume erlangt hat, eine eigenständige, von den Voraussetzungen des § 6b Abs. 3 BDSG aF unabhängige Erlaubnisnorm dar (Rn. 23).