LAG Hamm - Beschluss vom 28.12.2017
4 Ta 88/17
Normen:
ArbGG § 51 Abs. 1; ArbGG § 54 Abs. 1 S. 1 und S. 3; ArbGG § 54 Abs. 4; ZPO § 141 Abs. 3 S. 1; ZPO § 380 Abs. 1 S. 2; ZPO § 381 Abs. 1 ;
Vorinstanzen:
ArbG Hagen, vom 26.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Ca 2098/16

Ordnungsgeld bei Nichterscheinen des GmbH-Geschäftsführers zum Gütetermin

LAG Hamm, Beschluss vom 28.12.2017 - Aktenzeichen 4 Ta 88/17

DRsp Nr. 2018/1425

Ordnungsgeld bei Nichterscheinen des GmbH-Geschäftsführers zum Gütetermin

1. Ein Ordnungsgeld nach § 141 Abs. 3 Satz 1 ZPO ist auch bei einer GmbH gegen die Partei und nicht gegen deren nicht erschienenen Geschäftsführer festzusetzen.2. Ein Ordnungsgeld nach § 141 Abs. 3 Satz 1 ZPO kann auch dann festgesetzt werden, wenn die Anordnung des persönlichen Erscheinens die Güteverhandlung nach § 54 Abs. 1 Satz 1 ArbGG betrifft. Dem steht nicht entgegen, dass sich im Falle des Scheiterns der Güteverhandlung nach § 54 Abs. 4 ArbGG eine weitere Verhandlung anschließt, so dass eine Verzögerung des Prozesses regelmäßig nicht eintritt.3. Notwendig, aber auch ausreichend für die Festsetzung eines Ordnungsgeldes wegen des Nichterscheinens einer Partei zum Gütetermin ist, dass aufklärungsbedürftige Fragen nicht erörtert werden können und dadurch die sachgerechte Vorbereitung des Kammertermins erschwert wird.

Tenor

Die sofortige Beschwerde der Beklagten gegen den Ordnungsgeldbeschluss des Arbeitsgerichts Hagen vom 26.01.2017 - 5 Ca 2098/16 - wird zurückgewiesen.

Die Rechtsbeschwerde wird zugelassen.

Normenkette:

ArbGG § 51 Abs. 1; ArbGG § 54 Abs. 1 S. 1 und S. 3; ArbGG § 54 Abs. 4; ZPO § 141 Abs. 3 S. 1; ZPO § 380 Abs. 1 S. 2; ZPO § 381 Abs. 1 ;

Gründe

I.

Die Beklagte wendet sich gegen ein ihr auferlegtes Ordnungsgeld wegen Nichterscheinens ihres Geschäftsführers zum Gütetermin.