BAG - Urteil vom 19.02.2019
9 AZR 541/15
Normen:
AEUV Art. 267; AEUV Art. 288 Abs. 3; GRC Art. 31 Abs. 2; RL 2003/88/EG Art. 7 Abs. 2; BGB § 249 Abs. 1; BGB § 275 Abs. 1; BGB § 275 Abs. 4; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 280 Abs. 3; BGB § 283; BGB § 286 Abs. 1; BGB § 287 S. 2; BUrlG § 1; BUrlG § 3 Abs. 1; BUrlG § 7;
Fundstellen:
AP BUrlG § 7 Nr. 84
ArbRB 2019, 67
AuR 2019, 193
AuR 2019, 433
BB 2019, 499
DStR 2019, 1213
DZWIR 2019, 400
EzA BUrlG § 7 Nr. 142
EzA-SD 2019, 11
EzA-SD 2019, 4
NZA 2019, 982
NZA-RR 2019, 511
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 09 vom 19.02.2019
Vorinstanzen:
LAG München, vom 06.05.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Sa 982/14
ArbG München, vom 13.11.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 13 Ca 7172/14

Parallelentscheidung zu BAG 9 AZR 423/16 v. 19.02.2019

BAG, Urteil vom 19.02.2019 - Aktenzeichen 9 AZR 541/15

DRsp Nr. 2019/3088

Parallelentscheidung zu BAG 9 AZR 423/16 v. 19.02.2019

Orientierungssätze: 1. Der Anspruch auf den gesetzlichen Mindesturlaub (§§ 1, 3 Abs. 1 BUrlG) erlischt bei einer mit Art. 7 der Richtlinie 2003/88/EG konformen Auslegung von § 7 BUrlG nur dann am Ende des Kalenderjahres (§ 7 Abs. 3 Satz 1 BUrlG) oder eines zulässigen Übertragungszeitraums (§ 7 Abs. 3 Satz 3 und Satz 4 BUrlG), wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer zuvor in die Lage versetzt hat, seinen Urlaubsanspruch wahrzunehmen, und der Arbeitnehmer den Urlaub dennoch aus freien Stücken nicht genommen hat (Rn. 27). 2. Die Befristung des Urlaubsanspruchs nach § 7 Abs. 3 BUrlG setzt grundsätzlich voraus, dass der Arbeitgeber seinen aus einem richtlinienkonformen Verständnis von § 7 Abs. 1 Satz 1 BUrlG resultierenden Mitwirkungsobliegenheiten bei der Verwirklichung des Urlaubsanspruchs genügt, indem er den Arbeitnehmer - erforderlichenfalls förmlich - auffordert, seinen Urlaub zu nehmen, und ihm klar und rechtzeitig mitteilt, dass der Urlaub mit Ablauf des Kalenderjahres oder Übertragungszeitraums verfällt, wenn er ihn nicht beantragt (Rn. 26, 41).