OLG Brandenburg - Urteil vom 22.02.2023
4 U 224/21
Normen:
BGB § 31; BGB § 823 Abs. 2; BGB § 826; BGB § 831; StGB § 263; ZPO § 148; EG-FGV § 6; EG-FGV § 27; VO (EG) 715/2007 Art. 3 Nr. 10; VO (EG) 715/2007 Art. 5 Abs. 1; VO (EG) 692/2008 Art. 3 Abs. 9;
Vorinstanzen:
LG Potsdam, vom 14.10.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 386/20

Schadensersatzansprüche gegen Fahrzeughersteller wegen vermeintlich unzulässiger AbschalteinrichtungThermofensterDeaktivierung der AbgasreinigungManipulation der MotorsoftwareBedeutung der Typengenehmigung bezüglich Ansprüchen gemäß § 826 BGB gegen den Kfz-Hersteller

OLG Brandenburg, Urteil vom 22.02.2023 - Aktenzeichen 4 U 224/21

DRsp Nr. 2023/3357

Schadensersatzansprüche gegen Fahrzeughersteller wegen vermeintlich unzulässiger Abschalteinrichtung Thermofenster Deaktivierung der Abgasreinigung Manipulation der Motorsoftware Bedeutung der Typengenehmigung bezüglich Ansprüchen gemäß § 826 BGB gegen den Kfz-Hersteller

Das Vorhandensein einer unzulässigen Abschalteinrichtung wird nicht durch die moderate Überschreitung der zulässigen Grenzwerte für Stickoxide im Realbetrieb bei deren Einhaltung auf dem Prüfstand nachgewiesen. Eine bei einem Fahrzeug vorhandene Fahrkurvenerkennung ist nur dann zu beanstanden, wenn sie die Funktion des Emissionskontrollsystems beeinflusst. Die Steuerung der Abgasbehandlung an sich stellt nicht zwangsläufig ein unzulässige Abschalteinrichtung dar.

1. Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Landgerichts Potsdam vom 14.10.2021, Az. 2 O 386/20, wird zurückgewiesen.

2. Die Klägerin hat die Kosten des Berufungsverfahrens zu tragen.

3. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Das in Ziffer 1 genannte Urteil des Landgerichts Potsdam ist ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar.

Normenkette:

BGB § 31; BGB § 823 Abs. 2; BGB § 826; BGB § 831; StGB § 263; ZPO § 148; EG-FGV § 6; EG-FGV § 27; VO (EG) 715/2007 Art. 3 Nr. 10; VO (EG) 715/2007 Art. 5 Abs. 1; VO (EG) 692/2008 Art. 3 Abs. 9;

Gründe:

I.