§§ 2, 8 VOB/B

Zu § 2 Abs. 3, § 8 Abs. 1 Nr. 2 VOB/BBei einvernehmlicher Vertragsbeendigung erfolgt Vergütung mangels anderweitiger Einigung wie bei "freier Kündigung" - Keine Preisanpassung nach § 2 Abs. 3 VOB/B bei Eingriff des Auftraggebers in den ursprünglichen Leistungsbestand

BGH, Urt. v. 26.04.2018 - VII ZR 82/17IBR 2018, 371; IBR 2018, 380 = BauR 2018, 1267

I. Das Urteil nimmt Stellung zu den Fragen,

wie die Vergütung bei einer einvernehmlichen Vertragsbeendigung zu erfolgen hat und wann § 2 Abs. 3 VOB/B zur Anwendung kommt.

II. Das Urteil hat folgende Leitsätze:

1. Im Falle der einvernehmlichen Vertragsbeendigung richtet sich die vom Auftragnehmer zu beanspruchende Vergütung nach § 8 Nr. 1 Abs. 2 VOB/B, sofern sich die Parteien über die Folgen der Vertragsbeendigung nicht anderweitig geeinigt haben (im Anschluss an BGH, Urteil vom 04.06.1973 - VII ZR 113/71, NJW 1973, 1463).

2. Eine Anpassung der vereinbarten Vergütung nach § 2 Abs. 3 VOB/B kommt nur in Betracht, wenn es ohne Eingriff in den ursprünglichen Leistungsbestand zu einer reinen Mengenänderung bei den Vordersätzen der bei Vertragsschluss festgelegten Leistungen kommt (im Anschluss an BGH, Urteil vom 27.11.2003 - VII ZR 346/01, BauR 2004, 495 = NZBau 2004, 207 = IBR 2004, 124).

III. Die wichtigsten Entscheidungsgründe: