BVerwG - Urteil vom 12.12.1991
4 C 31.89
Normen:
BauGB § 35 Abs. 1; BauGB § 35 Abs. 2; BauGB § 35 Abs. 3; BauGB § 36; LBO (Landesbauordnung) Rheinland-Pfalz § 78; VwGO § 113 Abs. 5; VwVfG § 40;
Fundstellen:
AgrarR 1993, 52
BRS 52 Nr. 136
BRS 52 Nr. 229
BWVPr 1993, 43
Buchholz 406.11 § 36 BauGB Nr. 46
HGZ 1994, 169
JagdRE XIV Nr. 114
NJ 1992, 328
NVwZ 1992, 878
RdL 1992, 178
UPR 1992, 262
Vorinstanzen:
VG Koblenz, vom 07.05.1987 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 318/85
OVG Rheinland-Pfalz, vom 23.02.1989 - Vorinstanzaktenzeichen 1 A 48/87

Bauordnungsrecht: Gemeindlicher Anspruch auf Einschreiten der Bauaufsichtsbehörde bei Verletzung des Beteiligungsrechts aus § 36 BauGB

BVerwG, Urteil vom 12.12.1991 - Aktenzeichen 4 C 31.89

DRsp Nr. 1993/1227

Bauordnungsrecht: Gemeindlicher Anspruch auf Einschreiten der Bauaufsichtsbehörde bei Verletzung des Beteiligungsrechts aus § 36 BauGB

1. Nimmt die Baugenehmigungsbehörde rechtsirrig die Baugenehmigungsfreiheit eines Vorhabens an und unterläßt sie aus diesem Grund die bei Durchführung eines Baugenehmigungsverfahrens notwendige Beteiligung der Gemeinde, so kann dies die Planungshoheit der Gemeinde verletzen. 2. Begehrt die Gemeinde in einem solchen Fall, daß die Bauaufsichtsbehörde die Beseitigung des ohne gemeindliche Beteiligung errichteten Vorhabens anordnet, so setzt dies eine Befugnis der Bauaufsichtsbehörde zum Einschreiten voraus. 3. Die Bauaufsichtsbehörde hat bei ihrer Ermessensentscheidung die Beeinträchtigung der gemeindlichen Planungshoheit entsprechend zu berücksichtigen.

Normenkette:

BauGB § 35 Abs. 1; BauGB § 35 Abs. 2; BauGB § 35 Abs. 3; BauGB § 36; LBO (Landesbauordnung) Rheinland-Pfalz § 78; VwGO § 113 Abs. 5; VwVfG § 40;

Gründe:

I.

Die Klägerin nimmt den Beklagten auf Erlaß einer Beseitigungsverfügung gegen die Beigeladenen zu 1 und 2 in Anspruch.