OVG Niedersachsen - Beschluss vom 15.11.2002
1 ME 151/02
Normen:
BauGB § 2 Abs. 2; BauNVO § 4 Abs. 2 Nr. 2; BauNVO § 11 Abs. 3 S. 1 Nr. 2; BauNVO § 11 Abs. 3 S. 3; BauNVO § 11 Abs. 3 S. 4;
Fundstellen:
BauR 2003, 659
BRS 65 Nr. 69
IBR 2003, 221
LRE 46, 294
NordÖR 2003, 87
NVwZ-RR 2003, 486
ZfBR 2003, 165
Vorinstanzen:
VG Hannover, vom 14.05.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 12 B 756/02

Baurecht: Abwehransprüche einer Nachbargemeinde gegen die Genehmigung eines großflächigen Verbrauchermarkts, Verändertes Einkaufsverhalten, Berechnung der Verkaufsfläche, Widerlegung der Vermutungsregel des § 11 Abs. 3 S. 3, 4 BauNVO 1990

OVG Niedersachsen, Beschluss vom 15.11.2002 - Aktenzeichen 1 ME 151/02

DRsp Nr. 2009/18409

Baurecht: Abwehransprüche einer Nachbargemeinde gegen die Genehmigung eines großflächigen Verbrauchermarkts, Verändertes Einkaufsverhalten, Berechnung der Verkaufsfläche, Widerlegung der Vermutungsregel des § 11 Abs. 3 S. 3, 4 BauNVO 1990

1. Auch ein seit 1987 verändertes Einkaufsverhalten der Bevölkerung gibt keinen ausreichenden Anlass, in Abkehr von den Entscheidungen des BVerwG vom 22.5.1987 (4 C 19.85 - BayVBl 1987, 756 - nd 4 C 30.86 - VBlBW 1988, 130 -) im Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes anzunehmen, erst ab einer Verkaufsfläche von 800 qm seien Verbrauchermärkte großflächig im Sinne des § 11 Abs. 3 BauNVO. 2. Zur Verkaufsfläche gehören auch die Bereiche nach der Kasse(nzone) sowie diejenigen, die aus Gründen der Hygiene oder Sicherheit (Kassen; Fleisch-, Wurst- und Käsestände) von den Kunden nicht betreten werden dürfen, aber noch nicht zum Lager gehören. 3. Zur Widerlegung der Vermutungsregel des § 11 Abs. 3 Sätze 3 und 4 BauNVO 1990 (im Anschluss an BVerwG, Beschluss v 9.7.2002 - 4 B 14.02 - BRS 65 Nr. 70).