BVerwG - Urteil vom 18.12.1991
4 C 23.88
Normen:
BauGB § 172; EStDV § 82i; EStDV § 82 k; GG Art. 19 Abs. 4 S. 1; GG Art.§ 20; NWDSchG § 2; NWDSchG § 3; VwGO § 42 Abs. 2;
Fundstellen:
BRS 52 Nr. 124
BauR 1992, 214
DÖV 1992, 887
UPR 1992, 184
Vorinstanzen:
VG Düsseldorf, vom 25.06.1984 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 3759/82
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 16.12.1987 - Vorinstanzaktenzeichen 11 A 2015/84

Denkmalschutzrecht: Klage auf Unterschutzstellung eines denkmalschutzwidrigen Gebäudes

BVerwG, Urteil vom 18.12.1991 - Aktenzeichen 4 C 23.88

DRsp Nr. 1993/3243

Denkmalschutzrecht: Klage auf Unterschutzstellung eines denkmalschutzwidrigen Gebäudes

Eine landesrechtliche Regelung, nach der der Eigentümer eines denkmalschutzwürdigen Gebäudes keinen Rechtsanspruch auf Unterschutzstellung des Gebäudes besitzt, verstößt nicht gegen das Bundesrecht.

Normenkette:

BauGB § 172; EStDV § 82i; EStDV § 82 k; GG Art. 19 Abs. 4 S. 1; GG Art.§ 20; NWDSchG § 2; NWDSchG § 3; VwGO § 42 Abs. 2;

Gründe:

I.

Die Kläger sind Eigentümer des Eckgrundstücks L. in D., das mit einem viergeschossigen, um die Jahrhundertwende errichteten Wohn- und Geschäftshaus bebaut ist. Beim Erwerb des Grundbesitzes hatten die Kläger Befreiung von der Grunderwerbsteuer nach § 4 Abs. 1 Nr. 4 des nordrheinwestfälischen Grunderwerbsteuergesetzes (GrEStG) beantragt und waren von dem zuständigen Finanzamt gebeten worden, eine Bescheinigung über die Denkmaleigenschaft des Hauses vorzulegen.

Daraufhin beantragten die Kläger mit Schreiben vom 23. Dezember 1980 die Unterschutzstellung des Hauses nach dem Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen - DSchG NW - vom 11. März 198O (GV NW S. 226). Diesen Antrag lehnte der Beklagte im Einvernehmen mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege durch Bescheid vom 20. Juli 1981 mit der Begründung ab, das Gebäude stelle kein Baudenkmal dar.