BVerwG vom 27.11.1981
4 C 36.78
Normen:
BBauG § 1 Abs. 1; BBauG § 1 Abs. 3; BBauG § 2 Abs. 1; GG Art. 28 Abs. 2; RGaO § 12; RGaO § 13 Abs. 4b; VwGO § 42 Abs. 2; VwGO § 113 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BauR 1982, 154
BayVBl 1982, 216
BBauBl 1982, 212
BRS 38 Nr. 125
BRS 38 Nr. 155
Buchholz 406.11 § 1 BBauG Nr. 23
Buchholz 406.11 § 36 BBauG Nr. 29
Buchholz 406.21 Garagen- und Stellplatzrecht Nr. 2
Buchholz 406.42 § 12 RGaO Nr. 4
Buchholz 406.42 § 13 RGaO Nr. 16
DÖV 1982, 283
JA 1983, 608
NuR 1982, 222
NVwZ 1982, 310
StädteT 1982, 345
UPR 1982, 167
VBlBW 1982, 172
ZMR 1982, 246
Vorinstanzen:
I. VG Stuttgart - Urteile vom 23.09.1975 - VI 64/75 - VI 65/75,
II.VGH Baden-Württemberg - Urteile vom 23.11.1977 - VIII 1724/75 - VIII 1725/75,

Klagebefugnis einer Gemeinde bei Verletzung der Planungshoheit durch Entscheidung der Widerspruchsbehörde; Zulässigkeit von Einstellplätzen ohne Schutzdach

BVerwG, vom 27.11.1981 - Aktenzeichen 4 C 36.78 - Aktenzeichen 4 C 37.78

DRsp Nr. 2009/19466

Klagebefugnis einer Gemeinde bei Verletzung der Planungshoheit durch Entscheidung der Widerspruchsbehörde; Zulässigkeit von Einstellplätzen ohne Schutzdach

1. Die Behauptung, in ihrer Planungshoheit verletzt zu sein, verleiht einer politischen Gemeinde die Klagebefugnis i.S. von § 42 Abs. 2 VwGO. »2. Eine Gemeinde wird in ihrer Planungshoheit verletzt, wenn die einem anderen Rechtsträger angehörende Widerspruchsbehörde ein Vorhaben entgegen den planerischen Festsetzungen ohne Rechtfertigung zuläßt (Weiterführung von BVerwGE 45, 207; BVerwGE 45, 211).«

Normenkette:

BBauG § 1 Abs. 1; BBauG § 1 Abs. 3; BBauG § 2 Abs. 1; GG Art. 28 Abs. 2; RGaO § 12; RGaO § 13 Abs. 4b; VwGO § 42 Abs. 2; VwGO § 113 Abs. 1 S. 1;

Gründe:

I.

Die Beigeladenen sind Eigentümer der Grundstücke "Am O-Weg" in S. Die Grundstücke gehören zu einer Siedlung, die in diesem Bereich aus zweigeschossigen Einfamilien-Reihenhäusern auf etwa 6 m breiten Parzellen besteht. Für den 3 m tiefen Grundstücksstreifen vor der Front zu der etwa 5 m breiten Straße bestimmt der für dieses Gebiet im Jahre 1919 beschlossene Stadtbauplan in Verbindung mit § 23 Abs. 2 der Ortsbausatzung vom 25. Juni 1935 - OBS -, daß er gärtnerisch anzulegen ist, soweit er nicht als Zufahrt dient.