BGH - Versäumnisurteil vom 23.01.2003
VII ZR 210/01
Normen:
BGB §§ 765 768 Abs. 1 S. 1 § 777 ; AGBG § 9 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BGHReport 2003, 594
BGHZ 153, 311
BKR 2003, 459
CR 2003, 647
DB 2003, 1431
MDR 2003, 804
NJ 2003, 363
NJW 2003, 1805
NZBau 2003, 321
WM 2003, 870
ZIP 2003, 908
ZfBR 2003, 447
Vorinstanzen:
KG,
LG Berlin,

Rückforderung einer aufgrund einer Bürgschaft auf erstes Anfordern gezahlten Betrages; Formularmäßige Vereinbarung einer Vertragsstrafe in einem Bauvertrag; Höchstgrenze der Vertragsstrafe

BGH, Versäumnisurteil vom 23.01.2003 - Aktenzeichen VII ZR 210/01

DRsp Nr. 2003/6549

Rückforderung einer aufgrund einer Bürgschaft auf erstes Anfordern gezahlten Betrages; Formularmäßige Vereinbarung einer Vertragsstrafe in einem Bauvertrag; Höchstgrenze der Vertragsstrafe

»a) Ist eine Bürgschaft auf erstes Anfordern wirksam erteilt worden und hat der Bürge auf erstes Anfordern gezahlt, kann er diese Zahlung nicht allein deshalb zurückfordern, weil der Schuldner nach der ergänzenden Auslegung der Sicherungsabrede nur eine unbefristete, selbstschuldnerische Bürgschaft zu stellen hatte. Eine Rückforderung scheidet aus, wenn der Gläubiger einen Anspruch auf Verwertung der Bürgschaft besitzt (im Anschluß an BGH, Urteil vom 24. Oktober 2002 - IX ZR 355/00, zur Veröffentlichung in BGHZ bestimmt). b) Eine in Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auftraggebers enthaltene Vertragsstrafenklausel in einem Bauvertrag benachteiligt den Auftragnehmer unangemessen, wenn sie eine Höchstgrenze von über 5 % der Auftragssumme vorsieht (Aufgabe von BGH, Urteil vom 25. September 1986 - VII ZR 276/84, BauR 1987, 92, 98 = ZfBR 1987, 35).