BGH - Beschluss vom 09.11.2011
XII ZB 286/11
Normen:
FamFG § 70 Abs. 3 S. 1 Nr. 1; FamFG § 280;
Fundstellen:
FGPrax 2012, 17
FamFR 2012, 48
FamRZ 2012, 104
FuR 2012, 138
MDR 2012, 97
NJW 2012, 317
Vorinstanzen:
AG Dachau, vom 11.11.2010 - Vorinstanzaktenzeichen XVII 182/99
LG München II, vom 28.04.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 6 T 862/11

Anforderungen an das gemäß § 280 FamFG im Betreuungsverfahren einzuholende Sachverständigengutachten

BGH, Beschluss vom 09.11.2011 - Aktenzeichen XII ZB 286/11

DRsp Nr. 2011/21037

Anforderungen an das gemäß § 280 FamFG im Betreuungsverfahren einzuholende Sachverständigengutachten

a) Das gemäß § 280 FamFG im Betreuungsverfahren einzuholende Sachverständigengutachten muss so gefasst sein, dass das Gericht es auf seine wissenschaftliche Begründung, seine innere Logik und seine Schlüssigkeit hin überprüfen kann (im Anschluss an den Senatsbeschluss vom 19. Januar 2011 - XII ZB 256/10 - FamRZ 2011, 637 Rn. 12 mwN).b) Wurde der Verfahrensbevollmächtigte des Betroffenen zum Anhörungstermin weder geladen noch hiervon benachrichtigt, leidet die Anhörung an einem Verfahrensfehler, der eine erneute Anhörung -ggf. durch das Beschwerdegericht -erforderlich macht.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde des Betroffenen wird der Beschluss des Landgerichts München II - 6. Zivilkammer - vom 28. April 2011 aufgehoben.

Die Sache wird zur anderweitigen Behandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an das Beschwerdegericht zurückverwiesen.

Beschwerdewert: 3.000 €.

Normenkette:

FamFG § 70 Abs. 3 S. 1 Nr. 1; FamFG § 280;

Gründe

A.

Der Betroffene erstrebt die Aufhebung seiner Betreuung.