Mandatssituation 3.6: Behindertentestament bei Vor- und Nacherbeneinsetzung (Nacherbschaftslösung) und Dauertestamentsvollstreckung

Autoren: Tegeler/Christ

Sachverhalt Checkliste Lösung Muster

Die Mandanten sind Eheleute und leben im gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemeinschaft. Sie haben zwei gemeinsame Kinder. Der Sohn der Mandanten ist körperlich und schwer geistig behindert. Abkömmlinge des Sohns existieren nicht. Wichtig ist den Mandanten, dass im Fall ihres Todes das Vermögen weitestgehend in der Familie bleibt und den eigenen Kindern zufließt. Der behinderte Sohn der Mandanten erhält Leistungen des zuständigen Sozialhilfeträgers, insbesondere Hilfe zur Pflege und ergänzend Hilfe zum Lebensunterhalt. Wesentliches Ziel der Mandanten ist, nach ihrem Ableben die Lebenssituation des unselbständigen Sohns soweit wie möglich zu verbessern und ihm aus dem Nachlass Vermögenswerte zufließen zu lassen, ohne dass der Sozialhilfeträger Rückgriff auf das Vermögen des Sohns nehmen kann. Zudem sollen die derzeitigen Leistungen für den behinderten Sohn durch einen Vermögenszufluss bei Ableben der Mandanten nicht gefährdet werden. Der Bestand der Verfügungen von Todes wegen soll weitestmöglich auch gerichtlicher Überprüfung standhalten. Die Mandanten wollen dies in einer wirksamen Verfügung von Todes wegen regeln.