BFH - Urteil vom 29.09.2004
II R 57/02
Normen:
BewG § 68 Abs. 1 Nr. 2 § 70 Abs. 1 § 138 Abs. 1 S. 2 § 138 Abs. 3 S. 1 § 146 Abs. 7 § 148 Abs. 1 S. 1, 2 ;
Fundstellen:
BB 2004, 2618
BFH/NV 2005, 98
BFHE 2007, 52
BStBl 2004, 1041
DB 2005, 89
DStR 2004, 2099
ZEV 2004, 513
ZfIR 2005, 222
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 03.09.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 654/98

Bewertung eines Erbbaurechts: Nachweis eines niedrigeren gemeinen Wertes und Ansatz des Mindestwertes

BFH, Urteil vom 29.09.2004 - Aktenzeichen II R 57/02

DRsp Nr. 2004/17967

Bewertung eines Erbbaurechts: Nachweis eines niedrigeren gemeinen Wertes und Ansatz des Mindestwertes

»Verstoßen die Belastungsfolgen einer schematisierenden Bedarfsbewertung eines Erbbaurechts gemäß § 148 Abs. 1 Satz 2 BewG gegen das Übermaßverbot, ist in verfassungskonformer Auslegung der Nachweis eines niedrigeren gemeinen Wertes durch den Steuerpflichtigen zuzulassen.«

Normenkette:

BewG § 68 Abs. 1 Nr. 2 § 70 Abs. 1 § 138 Abs. 1 S. 2 § 138 Abs. 3 S. 1 § 146 Abs. 7 § 148 Abs. 1 S. 1, 2 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) erbte am 8. Februar 1997 ein Erbbaurecht mit Gebäude (Zweifamilienhaus). Der Erbbauzins betrug jährlich 110 DM. Das Erbbaurecht war am 16. Mai 1950 auf die Dauer von 80 Jahren bestellt und das Gebäude 1952 errichtet worden. Nach Ablauf des Erbbaurechts sollte der Grundstückseigentümer laut Erbbaurechtsvertrag dem Erbbauberechtigten zwei Drittel des aktuellen gemeinen Wertes des Gebäudes erstatten.