BFH vom 01.09.1976
II R 39/76
Normen:
AO § 131 Abs. 1 ; BewG § 121a; GrEStG (1940) § 9 Abs. 2 ; VStRG Art. 2 Nr. 28;
Fundstellen:
BFHE 120, 290
BStBl II 1977, 123

BFH - 01.09.1976 (II R 39/76) - DRsp Nr. 1997/13135

BFH, vom 01.09.1976 - Aktenzeichen II R 39/76

DRsp Nr. 1997/13135

»§ 121a BewG ändert nichts daran, daß beim Grundstückserwerb zur Rettung eines Grundpfandrechts (§ 9 Abs. 1 GrEStG) die Einziehung der Nachsteuer (§ 9 Abs. 2 GrEStG) unbillig sein kann (§ 131 AO), wenn infolge der mittelbaren (§ 11 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 GrEStG) Bezugnahme die Nachsteuer entsteht, obwohl der Grundpfandgläubiger bei der Weiterveräußerung des Grundstücks einen Verlust an seinen ausgefallenen Rechten nicht abdecken konnte (BFHE 105, 172).«

Normenkette:

AO § 131 Abs. 1 ; BewG § 121a; GrEStG (1940) § 9 Abs. 2 ; VStRG Art. 2 Nr. 28;

I. Die Klägerin, eine Sparkasse, hat im August 1973 bei der Zwangsversteigerung eines Grundstücks das Meistgebot von 171.000 DM abgegeben. Ihre eigenen Grundpfandrechte sind dabei in Höhe von 34.283,61 DM ausgefallen. Das Finanzamt hatte die Klägerin zunächst von der Grunderwerbsteuer freigestellt.