BGH - Urteil vom 26.10.1989
III ZR 147/88
Normen:
BGB § 839 Abs.1 S.1; ZPO §§ 511a, 546, 121 Abs. 2 ;
Fundstellen:
AnwBl 1990, 214
BGHR BGB § 839 Abs. 1 Satz 1 Dritter 19
BGHR ZPO § 121 Abs. 2 Beiordnungspflicht 1
BGHR ZPO § 511a, Zulassungsrevision 1
BGHR ZPO § 546 Abs. 1 Bindung 1
BGHZ 109, 163
DRsp I(147)257a
DRsp IV(416)296a
DRsp-ROM Nr. 1992/1624
MDR 1990, 318
NJW 1990, 836
Rpfleger 1990, 78
VersR 1990, 89
Vorinstanzen:
OLG Celle,
LG Hannover,

Drittbezogenheit von Amtspflcihten des Gerichts

BGH, Urteil vom 26.10.1989 - Aktenzeichen III ZR 147/88

DRsp Nr. 1992/1618

Drittbezogenheit von Amtspflcihten des Gerichts

»a) § 511a ZPO ist im Falle der Zulassungsrevision nicht (entsprechend) anzuwenden. b) Zur Frage, ob die Amtspflicht, einer Partei im Falle des § 121 Abs. 2 ZPO auf ihren Antrag einen zur Vertretung bereiten Rechtsanwalt ihrer Wahl beizuordnen, dem Gericht auch gegenüber dem Rechtsanwalt als "Drittem" im Sinne des § 839 Abs. 1 S. 1 BGB obliegt.«

Normenkette:

BGB § 839 Abs.1 S.1; ZPO §§ 511a, 546, 121 Abs. 2 ;

Tatbestand:

Der Kläger, ein Rechtsanwalt, nimmt das beklagte Land aus dem Gesichtspunkt der Amtshaftung (§ 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG) auf Ersatz entgangener Gebühren in Anspruch.

Am 9. Januar 1985 überfielen in H vier mit einem Revolver bewaffnete Jugoslawen, darunter M und S, den Türken G, um ihn zu berauben. Es gelang dem Überfallenen, die Waffe an sich zu bringen und die Täter in die Flucht zu schlagen. Als diese davonliefen, schoß er hinter ihnen her, wobei er M und S verletzte.