LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 20.01.2023
L 33 R 79/20
Normen:
SGG § 144 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und S. 2; SGB VI § 118 Abs. 4 S. 1 Alt. 1;
Vorinstanzen:
SG Cottbus, vom 13.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 5 R 184/19

Erstattung überzahlter Renten nach dem Tod des RentenbeziehersRechtsfolgen der Weiterzahlung einer Rente nach Tod des RentenbeziehersPflichten bezüglich weitergezahlter Rente nach dem Tod des Beziehers aufgrund erteilter KontovollmachtAbbuchungen vom Konto des verstorbenen RentenbeziehersGleichsetzung Kontobevollmächtigter mit Empfänger

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 20.01.2023 - Aktenzeichen L 33 R 79/20

DRsp Nr. 2023/3648

Erstattung überzahlter Renten nach dem Tod des Rentenbeziehers Rechtsfolgen der Weiterzahlung einer Rente nach Tod des Rentenbeziehers Pflichten bezüglich weitergezahlter Rente nach dem Tod des Beziehers aufgrund erteilter Kontovollmacht Abbuchungen vom Konto des verstorbenen Rentenbeziehers Gleichsetzung Kontobevollmächtigter mit Empfänger

1. Ein durch den Verstoß gegen den Anspruch auf rechtliches Gehör begründeter erstinstanzlicher Verfahrensmangel kann im Berufungsverfahren geheilt werden.2. Das "Zulassen" eines banküblichen Zahlungsgeschäfts im Sinne von § 118 Abs. 2 Satz 1 SGB VI erfordert ein pflichtwidriges Unterlassen durch vorwerfbar unterlassene Handlungen (BSG, Urteil vom 10. Juli 2012 - B 13 R 105/11 R -, SozR 4-2600 § 118 Nr. 11, juris Rn. 30).3. Mit der Erteilung einer Kontovollmacht als solcher ist nicht ohne weiteres die Verpflichtung des Bevollmächtigten verbunden, nach dem Ableben des Kontoinhabers alle das Kontoguthaben vermindernden Verfügungen zu verhindern (Sächsisches LSG, Urteil vom 17. März 2021 - L 6 R 236/18 - juris Rn. 47; LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 15. November 2018 - L 3 R 716/17 -, juris Rn. 39; SG Berlin, Urteil vom 6. September 2017 - S 31 R 2567/16 - juris Rn. 46 ff.).