Mandatssituation 5.12: Anfechtungsklage wegen Erbunwürdigkeit

Autor: Mangold

Sachverhalt Checkliste Lösung Verfahren

Der Erblasser wurde über viele Jahre hinweg von seiner Tochter gepflegt. Immer wieder äußerte er sich gegenüber verschiedenen Personen dahingehend, dass er sie als Alleinerbin einsetzen und seinen straffällig gewordenen Sohn, den er schon seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte, enterben will. Er fertigte sogar ein mit dem Computer geschriebenes und von ihm unterschriebenes Testament an, in dem er seine Tochter als Alleinerbin einsetzte.

Als der Vater verstarb und die Tochter im Internet recherchierte, reichte sie neben dem offensichtlich unwirksamen Computertestament auch ein handschriftliches und unterschriebenes Testament beim Nachlassgericht ein, das sie ebenfalls als Alleinerbin auswies. Das Nachlassgericht erteilte ihr einen dementsprechenden Erbschein.

Zwischenzeitlich wurde durch ein vom Sohn in Auftrag gegebenes Schriftgutachten nachgewiesen, dass das von der Tochter eingereichte handschriftliche Testament nicht vom Erblasser, sondern von ihr selbst geschrieben worden ist.

Der Sohn, Ihr Mandant, möchte gegen seine Schwester Anfechtungsklage wegen Erbunwürdigkeit erheben. Hat die Klage Aussicht auf Erfolg?