Mandatssituation 6.2: Inhalt des Antrags auf Erteilung eines Erbscheins aufgrund gewillkürter Erbfolge

Autor: König

Sachverhalt Checkliste Lösung Muster

Der am 05.01.1932 geborene deutsche Erblasser E verstirbt am 12.06.2012 in Berlin. Er war zum zweiten Mal verheiratet und hinterlässt eine Frau A und zwei volljährige Kinder, B und C. Die erste Ehe wurde am 04.04.1953 geschlossen und am 05.03.1959 geschieden. Die Ehe mit A wurde am 10.03.1960 geschlossen. Es bestand der Güterstand der Zugewinngemeinschaft. C schlägt form- und fristgerecht die Erbschaft aus allen Berufungsgründen nach E aus.

Der Erblasser hat drei Testamente hinterlassen. Mit Testament vom 06.08.1956 setzte er seine erste Ehefrau als Alleinerbin ein. Mit Erbvertrag vom 07.05.1958 errichtete er mit seiner Ehefrau ein gemeinschaftliches Testament, durch welches sie sich gegenseitig als Alleinerbe des jeweils anderen einsetzten. Das dritte Testament stammt vom 12.07.1990 und enthält die Einsetzung der zweiten Ehefrau als befreite Vorerbin und die Einsetzung der gemeinsamen Kinder als Nacherben, wobei der Umstand, zu dem der Nacherbfall eintreten soll, nicht vom Erblasser bestimmt worden ist. Der Erbvertrag wird beim Nachlassgericht verwahrt, die beiden anderen letztwilligen Verfügungen befinden sich in der Hand der A.