BGH - Urteil vom 16.12.2011
V ZR 52/11
Normen:
BGB § 280 Abs. 1; BGB § 1178 Abs. 1 S. 1; BGB § 1191; BGB § 1197 Abs. 2; ZVG § 52 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BGHZ 192, 131
DNotZ 2012, 440
MDR 2012, 308
NJW 2012, 686
NZI 2012, 289
NotBZ 2012, 172
WM 2012, 301
ZIP 2012, 896
Vorinstanzen:
LG Frankfurt am Main, vom 10.05.2010 - Vorinstanzaktenzeichen O 322/09
OLG Frankfurt am Main, vom 17.12.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 19 U 157/10

Pflicht eines die Zwangsversteigerung nicht betreibenden Grundschuldgläubigers zur Geltendmachung nicht angefallener Grundschuldzinsen im Zwangsversteigerungsverfahren

BGH, Urteil vom 16.12.2011 - Aktenzeichen V ZR 52/11

DRsp Nr. 2012/3105

Pflicht eines die Zwangsversteigerung nicht betreibenden Grundschuldgläubigers zur Geltendmachung nicht angefallener Grundschuldzinsen im Zwangsversteigerungsverfahren

Der die Zwangsversteigerung nicht betreibende Grundschuldgläubiger ist nicht aufgrund des durch die Sicherungsabrede begründeten Treuhandverhältnisses mit dem Schuldner verpflichtet, nicht angefallene Grundschuldzinsen in dem Zwangsversteigerungsverfahren geltend zu machen.

Tenor

Die Revision gegen das Urteil des 19. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 17. Dezember 2010 wird auf Kosten des Klägers zurückgewiesen.

Normenkette:

BGB § 280 Abs. 1; BGB § 1178 Abs. 1 S. 1; BGB § 1191; BGB § 1197 Abs. 2; ZVG § 52 Abs. 1 S. 1;

Tatbestand

Der Kläger ist Treuhänder (§§ 292, 313 InsO) in dem Insolvenzverfahren über das Vermögen des P. O. (Schuldner). Dieser schloss im Jahr 1997 mit der Rechtsvorgängerin der Beklagten einen Darlehensvertrag über 110.000 DM und bestellte ihr zur Sicherung der Rückzahlung des Darlehens eine brieflose Grundschuld über 110.000 DM nebst 15 % Zinsen an seinem Grundstück. In den Darlehensbedingungen heißt es unter anderem:

"Die Bank ist nicht verpflichtet, im Zwangsvollstreckungsverfahren einen Grundschuldbetrag geltend zu machen, der über ihre persönlichen Forderungen hinausgeht ... "