BGH - Urteil vom 28.09.2005
IV ZR 82/04
Normen:
BGB § 2038 Abs. 1 S. 2, Abs. 2 S. 1 § 745 Abs. 3 S. 1 ;
Fundstellen:
BGHReport 2006, 166
BGHZ 164, 181
FamRZ 2006, 192
MDR 2006, 448
NJW 2006, 439
WM 2006, 638
ZEV 2006, 24
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main, vom 25.03.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 16 U 131/03
LG Gießen, vom 14.07.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 674/02

Pflicht zur Mitwirkung an der Umstrukturierung des Nachlasses

BGH, Urteil vom 28.09.2005 - Aktenzeichen IV ZR 82/04

DRsp Nr. 2005/19800

Pflicht zur Mitwirkung an der Umstrukturierung des Nachlasses

»1. Zu den mitwirkungspflichtigen Verwaltungsmaßregeln gemäß § 2038 Abs. 1 Satz 2 BGB zählen grundsätzlich auch Verfügungen über einzelne Nachlassgegenstände.2. Die Beurteilung, ob eine Veränderung wesentlich i.S. von §§ 745 Abs. 3 Satz 1, 2038 Abs. 2 Satz 1 BGB ist, richtet sich nach dem gesamten Nachlass und nicht den einzelnen davon betroffenen Nachlassgegenständen.3. In der bloßen Umstrukturierung des Nachlasses durch die mit dem Verkauf eines Nachlassgrundstückes verbundene Verschiebung des Verhältnisses von Grund- zu Barvermögen liegt allein noch keine wesentliche Veränderung des Gesamtnachlasses.«

Normenkette:

BGB § 2038 Abs. 1 S. 2, Abs. 2 S. 1 § 745 Abs. 3 S. 1 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten um Schadensersatz wegen Verletzung von Mitwirkungspflichten gemäß § 2038 Abs. 1 Satz 2 BGB bei der Veräußerung eines Nachlassgrundstückes.