BFH - Urteil vom 30.07.1997
II R 9/95
Normen:
VStG (1974); BVerfGG § 31 Abs. 2 ; AStG (vor JStG 1997JStG 1997) § 3 Abs. 1 S. 2; BewG (vor JStG 1997JStG 1997) § 121 Abs. 3 S. 2, § 118 Abs. 1 S. 1; AO (1977) § 171 Abs. 3 S. 2, § 367 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
BB 1997, 1990
BB 1997, 2147
BFHE 183, 235
BStBl II 1997, 635
DB 1997, 1958
DStR 1997, 1484
DStZ 1997, 834
NJW 1997, 3336
Vorinstanzen:
FG Münster,

Schuldenabzug bei erweitert beschränkter Vermögensteuerpflicht (§ 3 AStG)

BFH, Urteil vom 30.07.1997 - Aktenzeichen II R 9/95

DRsp Nr. 1997/7181

Schuldenabzug bei erweitert beschränkter Vermögensteuerpflicht (§ 3 AStG)

»1. Vermögensteuerbescheide für Kalenderjahre vor 1997 unterliegen wie bisher der (revisions-)gerichtlichen Überprüfung, weil das VStG für Veranlagungszeiträume bis 31. Dezember 1996 fortgilt. 2. Besteht bei einer beschränkt vermögensteuerpflichtigen natürlichen Person das erweiterte Inlandsvermögen aus Festgeld, das aus einem Veräußerungserlös stammt und dazu dienen soll, die durch den Veräußerungsvorgang ausgelöste, aber zunächst bestrittene Einkommensteuerschuld zu tilgen, ist diese Schuld nicht gemäß § 3 Abs. 1 Satz 2 AStG i.V.m. § 121 Abs. 3 Satz 2, § 118 Abs. 1 Nr. 1 BewG --jeweils in der bis zum JStG 1997 vom 20. Dezember 1996 (BGBl I, 2049) geltenden Fassung-- abziehbar. Es fehlt am wirtschaftlichen Zusammenhang. 3. Wird im Einspruchsverfahren die Herabsetzung der Steuer beantragt, läßt § 171 Abs. 3 Satz 2 AO 1977 eine Verböserung nach Ablauf der regulären Festsetzungsfrist trotz § 367 Abs. 2 Satz 1 AO 1977 nicht zu.«

Normenkette:

VStG (1974); BVerfGG § 31 Abs. 2 ; AStG (vor JStG 1997JStG 1997) § 3 Abs. 1 S. 2; BewG (vor JStG 1997JStG 1997) § 121 Abs. 3 S. 2, § 118 Abs. 1 S. 1; AO (1977) § 171 Abs. 3 S. 2, § 367 Abs. 2 S. 1;

Gründe:

I.