BFH - Urteil vom 15.11.2022
VII R 55/20
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; AO § 227; AO § 233; AO § 233a; AO § 238; AO § 240;
Fundstellen:
AO-StB 2023, 138
BB 2023, 789
BFH/NV 2023, 583
DStRE 2023, 685
GmbHR 2023, 753
NJW 2023, 1157
ZInsO 2023, 1120
Vorinstanzen:
FG Hamburg, vom 01.10.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 11/18

Verfassungsmäßigkeit der Höhe des Säumniszuschlags nach § 240 Abs. 1 Satz 1 AO

BFH, Urteil vom 15.11.2022 - Aktenzeichen VII R 55/20

DRsp Nr. 2023/4447

Verfassungsmäßigkeit der Höhe des Säumniszuschlags nach § 240 Abs. 1 Satz 1 AO

Gegen die Höhe des Säumniszuschlags nach § 240 Abs. 1 Satz 1 AO bestehen auch bei einem strukturellen Niedrigzinsniveau keine verfassungsrechtlichen Bedenken.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Finanzgerichts Hamburg vom 01.10.2020 – 2 K 11/18 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Kläger zu tragen.

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; AO § 227; AO § 233; AO § 233a; AO § 238; AO § 240;

Gründe

I.

Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) wurde am ...04.2016 zum Insolvenzverwalter über das Vermögen des Insolvenzschuldners Z bestellt. Im Juni 2016 meldete der Beklagte und Revisionsbeklagte (Finanzamt —FA—) verschiedene Abgabenforderungen zur Tabelle an, u.a. auch Säumniszuschläge für den Zeitraum März 2015 bis April 2016. Der Kläger bestritt die vom FA angemeldeten Forderungen im Prüfungstermin am ...07.2016. Mit Schreiben vom 07.09.2017 erließ das FA die Hälfte der zur Insolvenztabelle angemeldeten Säumniszuschläge.