BFH - Beschluß vom 29.03.2000
I R 76/99
Normen:
EStG § 10d; AO (1977) § 45 Abs. 1 ; BGB § 1922 Abs. 1 ; FGO § 11 Abs. 3 S. 1;
Fundstellen:
BB 2000, 1509
BFH/NV 2000, 1158
BFHE 191, 353
DB 2000, 1497
DStR 2000, 1220
DStZ 2000, 569
DStZ 2000, 760
NJW 2000, 3160
ZEV 2000, 330
Vorinstanzen:
FG Köln,

Verlustabzug beim Erben auf dem Prüfstand

BFH, Beschluß vom 29.03.2000 - Aktenzeichen I R 76/99

DRsp Nr. 2000/5947

Verlustabzug beim Erben auf dem Prüfstand

»Beim IV., beim VIII. und beim XI. Senat wird angefragt, ob sie an der Auffassung festhalten, dass der Erbe einen vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug gemäß § 10d EStG bei seiner eigenen Veranlagung zur Einkommensteuer geltend machen kann (Urteile vom 22. Juni 1962 VI 49/61 S, BFHE 75, 328, BStBl III 1962, 386; vom 15. März 1962 IV 177/60, HFR 1963, 8; vom 25. Januar 1972 VIII R 235/71, BFHE 104, 435, BStBl II 1972, 345, und vom 13. November 1979 VIII R 193/77, BFHE 129, 262, BStBl II 1980, 188).«

Normenkette:

EStG § 10d; AO (1977) § 45 Abs. 1 ; BGB § 1922 Abs. 1 ; FGO § 11 Abs. 3 S. 1;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten darüber, ob eine Stiftung in ihrer Eigenschaft als Erbin einen vom Erblasser nicht ausgenutzten Verlustabzug geltend machen kann.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine gemeinnützige Stiftung, ist Alleinerbin der im Streitjahr (1996) verstorbenen Frau H. Zum Nachlass gehören Kommanditanteile an einer gewerblich tätigen GmbH & Co KG (nachfolgend: KG). Im Rahmen des die KG betreffenden Feststellungsverfahrens ist u.a. ein Bescheid des Finanzamts A ergangen, in dem für H auf den 31. Dezember 1996 ein verbleibender Verlustabzug in Höhe von 791 208 DM festgestellt worden ist. Die Klägerin erzielte aus der ererbten Beteiligung im Streitjahr einen Gewinn.