BGH - Urteil vom 09.11.2011
I ZR 123/10
Normen:
BGB § 13; BGB § 312c Abs. 1; BGB a.F. § 355 Abs. 2 S. 1; EGBGB Art. 246 § 1 Abs. 1 Nr. 10; UWG § 8 Abs. 3 Nr. 1;
Fundstellen:
BB 2012, 1166
BB 2012, 2334
CR 2012, 549
GRUR 2012, 643
MDR 2012, 862
NJW 2012, 1814
NJW 2012, 8
WM 2012, 913
WRP 2012, 710
ZIP 2012, 981
Vorinstanzen:
OLG Hamburg, vom 03.06.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U 125/09
LG Hamburg, vom 06.08.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 315 O 152/09

Verstoß einer Widerrufsbelehrung mit dem einleitenden Satz Verbraucher haben das folgende Widerrufsrecht gegen das Deutlichkeitsgebot gem. § 312c Abs. 1 BGB

BGH, Urteil vom 09.11.2011 - Aktenzeichen I ZR 123/10

DRsp Nr. 2012/8317

Verstoß einer Widerrufsbelehrung mit dem einleitenden Satz "Verbraucher haben das folgende Widerrufsrecht" gegen das Deutlichkeitsgebot gem. § 312c Abs. 1 BGB

a) Eine Widerrufsbelehrung mit dem einleitenden Satz "Verbraucher haben das folgende Widerrufsrecht" verstößt nicht gegen das Deutlichkeitsgebot gemäß § 312c Abs. 1 BGB in Verbindung mit Art. 246 § 1 Abs. 1 Nr. 10 EGBGB.b) Der Unternehmer braucht nicht zu prüfen, ob die Adressaten der Widerrufsbelehrung Verbraucher oder Unternehmer sind, da ihm eine solche Prüfung bei einem Fernabsatzgeschäft häufig nicht möglich ist.

Tenor

Die Revision gegen das Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichts Hamburg, 3. Zivilsenat, vom 3. Juni 2010 wird auf Kosten des Beklagten zurückgewiesen.

Normenkette:

BGB § 13; BGB § 312c Abs. 1; BGB a.F. § 355 Abs. 2 S. 1; EGBGB Art. 246 § 1 Abs. 1 Nr. 10; UWG § 8 Abs. 3 Nr. 1;

Tatbestand

Die Parteien vertreiben über das Internet Elektroartikel. Sie streiten um die wettbewerbsrechtliche Zulässigkeit einer vom Kläger im März 2009 auf seiner Internetseite verwandten Widerrufsbelehrung sowie um Abmahnkosten.

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