| Autor: Haaser |
Die Haushälterin behauptet, der Erblasser habe ihr wiederholt versichert, ein Testament zu ihren Gunsten hinterlassen zu haben. Sie behauptet, dass sich das Testament noch in der Wohnung des Erblassers bzw. in dessen Bankschließfach befinden muss.
PraxistippWenn sich das zu regelnde Interesse nur auf einen konkreten Aufgabenkreis, wie z.B. die Suche nach dem Testament bzw. die Kündigung und Auflösung der Wohnung, bezieht, sollten Sie schon aus Kostengründen die Beschränkung der Nachlasspflegschaft auf einen begrenzten Aufgabenkreis, wie z.B. "Öffnung des Bankschließfachs des Erblassers bei der ...-Bank Nr. ...", beantragen. |
Die Erbfolge ist noch ungewiss. Bevor ein Erbschein aufgrund gesetzlicher Erbfolge erteilt werden kann, ist auszuschließen, dass der Erblasser ein wirksames Testament hinterlassen hat. Der Behauptung der Haushälterin ist daher nachzugehen. Es ist zwar davon auszugehen, dass die Haushälterin, die mittels des Wohnungsschlüssels Zugang zur Wohnung des Erblassers hatte, in der Wohnung bereits vergeblich nach dem Testament gesucht hat, ihr der Zugang zu einem möglichen Bankschließfach des Erblassers demgegenüber nicht eingeräumt war.
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