BGH - Beschluss vom 20.06.2018
XII ZB 369/17
Normen:
EGBGB Art. 19 Abs. 1 S. 1; EGBGB Art. 20 S. 1-2; BGB § 1597 Abs. 1; BGB § 1599 Abs. 2 S. 1-2;
Fundstellen:
BGHZ 219, 120
FGPrax 2018, 264
FamRB 2018, 397
FamRZ 2018, 1334
FuR 2018, 610
MDR 2018, 1379
NJW 2018, 2641
Vorinstanzen:
AG Augsburg, vom 12.09.2016 - Vorinstanzaktenzeichen III 28/16
OLG München, vom 29.06.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 31 Wx 402/16

Anfechtung der Vaterschaft nach dem Recht des Staates mit dem gewöhnlichen Aufenthalt des Kindes i.R.d. sog. scheidungsakzessorischen Statuswechsels

BGH, Beschluss vom 20.06.2018 - Aktenzeichen XII ZB 369/17

DRsp Nr. 2018/9410

Anfechtung der Vaterschaft nach dem Recht des Staates mit dem gewöhnlichen Aufenthalt des Kindes i.R.d. sog. scheidungsakzessorischen Statuswechsels

a) Die von Art. 20 Satz 2 EGBGB für das Kind eröffnete Anfechtung der Vaterschaft nach dem Recht des Staates, in dem es seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, umfasst auch den sogenannten scheidungsakzessorischen Statuswechsel nach § 1599 Abs. 2 BGB (Fortführung von Senatsurteil vom 23. November 2011 - XII ZR 78/11 - FamRZ 2012, 616).b) Der Statuswechsel kann auch dann gemäß § 1599 Abs. 2 BGB erfolgen, wenn das Kind erst nach Rechtskraft der Scheidung geboren wurde und nach der auf die (Erst-)Feststellung der Vaterschaft anwendbaren Rechtsordnung noch als Kind des geschiedenen Ehemanns der Mutter gilt.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde des weiteren Beteiligten zu 5 gegen den Beschluss des 31. Zivilsenats des Oberlandesgerichts München vom 29. Juni 2017 wird zurückgewiesen.

Das Rechtsbeschwerdeverfahren ist gerichtskostenfrei. Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten.

Wert: 5.000 €

Normenkette:

EGBGB Art. 19 Abs. 1 S. 1; EGBGB Art. 20 S. 1-2; BGB § 1597 Abs. 1; BGB § 1599 Abs. 2 S. 1-2;

Gründe

A.