BGH - Urteil vom 17.09.1980
IVb ZR 552/80
Normen:
BGB § 1602, § 1606, § 1615f, § 1615g;
Fundstellen:
DRsp I(167)259a
DRsp I(167)259b
FamRZ 1980, 1109
LSK-FamR/Hannemann, § 1602 BGB LS 19
LSK-FamR/Hannemann, § 1606 BGB LS 8
LSK-FamR/Hannemann, § 1615f BGB LS 1
LSK-FamR/Hannemann, § 1615g BGB LS 14
MDR 1981, 123
NJW 1981, 168

Anrechnung einer Waisenrente auf den Unterhaltsanspruch eines unehelichen Kindes

BGH, Urteil vom 17.09.1980 - Aktenzeichen IVb ZR 552/80

DRsp Nr. 1994/5121

Anrechnung einer Waisenrente auf den Unterhaltsanspruch eines unehelichen Kindes

A. Auf die Unterhaltsansprüche eines ehelichen Kindes ist die Waisenrente, die es nach dem Tod seines Stiefvaters bezieht, anrechenbar. B. Eine Waisenrente, die das unterhaltsbedürftige Kind nach dem Tod des Stiefvaters erhält, entlastet die leiblichen Eltern im Verhältnis ihrer Haftungsanteile.

Normenkette:

BGB § 1602, § 1606, § 1615f, § 1615g;

Hinweise:

B. Zur Anrechenbarkeit einer Halbwaisenrente infolge des Todes der leiblichen Mutter und des Kindergeldes vgl. OLG Hamm, FamRZ 1991, 107.

C. Der Zweck des § 1615f BGB liegt darin, dem nichtehelichen Kind für den Regelfall die Geltendmachung eines Mindestunterhaltsanspruchs zu erleichtern. Damit soll eine faktische Benachteiligung bei der Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen aufgrund der im Vergleich zu ehelichen Kindern andersgearteten tatsächlichen Verhältnisse ausgeglichen werden.