BSG - Urteil vom 04.12.2014
B 2 U 18/13 R
Normen:
BGB § 1901a; GG Art. 1; RVO § 1277; RVO § 553; SGB VII § 101; SGB VII §§ 63ff; StGB § 216; StPO § 170 Abs. 2;
Fundstellen:
BSGE 118, 18
DB 2015, 7
Vorinstanzen:
LSG Berlin-Brandenburg, vom 07.11.2013 - Vorinstanzaktenzeichen L 3 U 36/12
SG Berlin, vom 16.01.2012 - Vorinstanzaktenzeichen S 25 U 216/11

Anspruch auf Leistungen bei Tod in der gesetzlichen Unfallversicherung gemäß § 63 SGB VII; Keine vorsätzliche Herbeiführung des Todes im Falle einer gerechtfertigten Sterbehilfe durch Behandlungsabbruch

BSG, Urteil vom 04.12.2014 - Aktenzeichen B 2 U 18/13 R

DRsp Nr. 2015/4050

Anspruch auf Leistungen bei Tod in der gesetzlichen Unfallversicherung gemäß § 63 SGB VII; Keine vorsätzliche Herbeiführung des Todes im Falle einer gerechtfertigten Sterbehilfe durch Behandlungsabbruch

Das vorsätzliche Herbeiführen des Todes eines Versicherten führt nicht zum Leistungsausschluss in der gesetzlichen Unfallversicherung, wenn das Handeln nach den Kriterien des Bundesgerichtshofs einen straffreien Behandlungsabbruch (Sterbehilfe) darstellt.

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg vom 7. November 2013 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte hat der Klägerin die außergerichtlichen Kosten auch des Revisionsverfahrens zu erstatten.

Normenkette:

BGB § 1901a; GG Art. 1; RVO § 1277; RVO § 553; SGB VII § 101; SGB VII §§ 63ff; StGB § 216; StPO § 170 Abs. 2;

Gründe:

I

Die Klägerin begehrt von der Beklagten Hinterbliebenenleistungen nach dem Tod ihres Ehemanns (Versicherter).