OLG Koblenz - Beschluss vom 30.09.2016
11 UF 418/16
Normen:
BGB § 1632 Abs. 2; BGB § 1684 Abs. 4 S. 2; BGB § 1684 Abs. 4 S. 3; BGB § 1688 Abs. 1; BGB § 1696; SGB VIII § 18 Abs. 3; SGB VIII § 33 S. 1 Alt. 2; SGB VIII § 37 Abs. 1 S. 4;
Fundstellen:
FamRZ 2017, 301
Vorinstanzen:
AG Mainz, vom 23.06.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 33 F 74/16

Ausgestaltung der Umgangskontakte mit den Eltern bei dauerhafter Unterbringung von Kindern in einer Pflegefamilie

OLG Koblenz, Beschluss vom 30.09.2016 - Aktenzeichen 11 UF 418/16

DRsp Nr. 2017/1150

Ausgestaltung der Umgangskontakte mit den Eltern bei dauerhafter Unterbringung von Kindern in einer Pflegefamilie

§ 33 Satz 1, Alt. 2 und § 37 Abs. 1 Satz 4 SGB VIII zeigt, dass in Fällen der freiwilligen Inpflegegabe eines Kindes oder dann, wenn sich zeigt, dass ein Leben in der Herkunftsfamilie perspektivisch nicht denkbar ist, der Aufenthalt in der Pflegefamilie von Dauer sein soll. Bei unüberbrückbaren Konflikten zwischen Herkunfts- und Pflegefamilie kommt vorübergehend nur begleiteter Umgang in Betracht, wenn der Herkunfts-(Vater) unbegleitete Umgangskontakte nutzt, um sein erst 8-jähriges Kind gegen die Pflegefamilie einzunehmen.

Tenor

Die Beschwerde des Antragstellers gegen den Beschluss des Amtsgerichts - Familiengericht - Mainz vom 23.06.2016 wird mit der Maßgabe zurückgewiesen, dass begleiteter Umgang bis einschließlich August 2017 nach § 1684 Abs. 4 Satz 3 BGB angeordnet wird.

Der Antragsteller hat die Kosten des Beschwerdeverfahrens zu tragen.

Beschwerdewert: 3.000,00 €.

Normenkette:

BGB § 1632 Abs. 2; BGB § 1684 Abs. 4 S. 2; BGB § 1684 Abs. 4 S. 3; BGB § 1688 Abs. 1; BGB § 1696; SGB VIII § 18 Abs. 3; SGB VIII § 33 S. 1 Alt. 2; SGB VIII § 37 Abs. 1 S. 4;

Gründe

I.

Der Antragsteller streitet zuletzt um unbegleiteten Umgang mit seinem zurzeit 8-jährigen Sohn ab Frühjahr 2017.