BGH - Urteil vom 30.08.2006
XII ZR 98/04
Normen:
BGB § 1601 § 1603 Abs. 1 ; SGB XII § 2 Abs. 2 § 41 § 61 § 90 Abs. 2 Nr. 9 ; GSiG § 2 Abs. 1 ; BSHG § 2 Abs. 2 § 68 § 88 Abs. 2 Nr. 8 ;
Fundstellen:
AuR 2006, 375
BGHReport 2006, 1418
BGHZ 169, 59
DNotZ 2007, 48
FamRZ 2006, 1511
FuR 2006, 513
MDR 2007, 219
NJW 2006, 3344
Vorinstanzen:
OLG München, vom 11.05.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 30 UF 303/03
AG Dillingen a. d. Donau, vom 06.08.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 1 F 247/03

Bemessung des Elternunterhalts; Berücksichtigung sonstiger Verpflichtungen und von Aufwendungen für die Altersvorsorge

BGH, Urteil vom 30.08.2006 - Aktenzeichen XII ZR 98/04

DRsp Nr. 2006/24712

Bemessung des Elternunterhalts; Berücksichtigung sonstiger Verpflichtungen und von Aufwendungen für die Altersvorsorge

»a) Auch im Rahmen des Elternunterhalts muss der Unterhaltsschuldner grundsätzlich den Stamm seines Vermögens einsetzen. Einschränkungen ergeben sich aber daraus, dass nach § 1603 Abs. 1 BGB sonstige Verpflichtungen des Unterhaltsschuldners zu berücksichtigen sind und er seinen eigenen angemessenen Unterhalt einschließlich einer angemessenen Altersvorsorge nicht zu gefährden braucht (im Anschluss an das Senatsurteil vom 21. April 2004 - XII ZR 326/01 - FamRZ 2004, 1184).b) Dem Unterhaltsschuldner steht es grundsätzlich frei, in welcher Weise er neben der gesetzlichen Rentenversicherung Vorsorge für sein Alter trifft. Sichert er den Fortbestand seiner gegenwärtigen Lebensverhältnisse durch Sparvermögen oder ähnliche Kapitalanlagen, muss ihm davon jedenfalls der Betrag verbleiben, der sich aus der Anlage der ihm unterhaltsrechtlich zuzubilligenden zusätzlichen Altersvorsorge (bis zu 5 % des Bruttoeinkommens beim Elternunterhalt) bis zum Renteneintritt ergäbe (Fortführung der Senatsurteile vom 19. Februar 2003 - XII ZR 67/00 - FamRZ 2003, 860 und vom 14. Januar 2004 - XII ZR 149/01 - FamRZ 2004, 792).«

Normenkette:

BGB § 1601 § 1603 Abs. 1 ; SGB XII § 2 Abs. 2 § 41 § 61 § 90 Abs. 2 Nr. 9 ; GSiG § 2 Abs. 1 ; BSHG § 2 Abs. 2 § 68 § 88 Abs. 2 Nr. 8 ;