BGH - Beschluss vom 11.04.2018
XII ZB 623/17
Normen:
SGB VI § 162 Nr. 2; VersAusglG § 2 Abs. 2 Nr. 1; VersAusglG § 27;
Fundstellen:
FamRB 2018, 258
FamRZ 2018, 904
MDR 2018, 673
NJW-RR 2018, 769
Vorinstanzen:
AG Leipzig, vom 06.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 341 F 71/16
OLG Dresden, vom 30.11.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 23 UF 348/17

Berücksichtigung des durch die Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen erworbenen Anrechts beim Versorgungsausgleich; Ungerechtfertigte Beschränkung des Versorgungsausgleichs beim Anrechtserwerb durch einen behinderten Menschen

BGH, Beschluss vom 11.04.2018 - Aktenzeichen XII ZB 623/17

DRsp Nr. 2018/6856

Berücksichtigung des durch die Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen erworbenen Anrechts beim Versorgungsausgleich; Ungerechtfertigte Beschränkung des Versorgungsausgleichs beim Anrechtserwerb durch einen behinderten Menschen

SGB VI § 162 Nr. 2 a) Das durch die Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen erworbene Anrecht unterfällt grundsätzlich dem Versorgungsausgleich.b) Der Anrechtserwerb durch einen behinderten Menschen unter Anwendung der besonderen Beitragsbemessung nach § 162 Nr. 2 SGB VI rechtfertigt für sich genommen keine Beschränkung des Versorgungsausgleichs gemäß § 27 VersAusglG.

Tenor

Der Antragsgegnerin wird ratenfreie Verfahrenskostenhilfe für das Verfahren der Rechtsbeschwerde bewilligt und Rechtsanwalt beigeordnet.

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 23. Familiensenats des Oberlandesgerichts Dresden vom 30. November 2017 wird auf Kosten der Antragsgegnerin zurückgewiesen.

Beschwerdewert: 2.140 €

Normenkette:

SGB VI § 162 Nr. 2; VersAusglG § 2 Abs. 2 Nr. 1; VersAusglG § 27;

Gründe

I.