BFH - Urteil vom 09.06.1999
VI R 33/98
Normen:
EStG § 31 S. 1, S. 2, S. 3, § 32 Abs. 4 S. 1 Nr. 2 Buchst. a, b, § 32 Abs. 4 S. 2, § 62 Abs. 1, § 63 Abs. 1 S. 1, S. 2; RsprEinhG § 2 Abs. 1 ; FGO § 126 Abs. 4 ;
Fundstellen:
BB 1999, 1913
BFH/NV 1999, 1680
BFHE 189, 88
BStBl II 1999, 701
DB 1999, 1884
DStR 1999, 1482
DStZ 1999, 838
NJW 1999, 3214
NJWE-FER 1999, 333
Vorinstanzen:
Thüringer FG,

Berufsausbildung von Kindern

BFH, Urteil vom 09.06.1999 - Aktenzeichen VI R 33/98

DRsp Nr. 1999/8586

Berufsausbildung von Kindern

»1. Bei der Auslegung des steuerrechtlichen Begriffs der Berufsausbildung (§ 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG) kann auf die Rechtsprechung der Sozialgerichte zum BKGG a.F. nur eingeschränkt zurückgegriffen werden, da das Kindergeld --ebenso wie der Kinderfreibetrag-- seit der Systemumstellung zum 1. Januar 1996 in erster Linie der steuerlichen Freistellung des Existenzminimums des Kindes bei den Eltern dient. 2. Der Vorbereitung auf ein Berufsziel und damit der Berufsausbildung dienen alle Maßnahmen, bei denen es sich um den Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen handelt, die als Grundlagen für die Ausübung des angestrebten Berufs geeignet sind, und zwar unabhängig davon, ob die Ausbildungsmaßnahmen in einer Ausbildungs- oder Studienordnung vorgeschrieben sind.