OLG Bamberg - Beschluss vom 26.04.2017
2 UF 70/17
Normen:
LPartG § 9 Abs. 7 S. 2; BGB § 1592; BGB § 1600d Abs.2 S. 1; BGB § 1626a Abs. 3; BGB § 1741; BGB § 1743; BGB § 1745 S. 2; BGB § 1747 Abs. 1 S. 1; BGB § 1750 Abs. 1 S. 1; BGB § 1750 Abs. 1 S. 2; BGB § 1752 Abs. 1; BGB § 1754 Abs. 1; BGB § 1754 Abs. 3; FamFG 3 § 26; FamFG 3 § 27; FamFG 3 § 58; FamFG 3 § 59 Abs. 2; FamFG 3 § 189; FamFG 3 § 194; EGBGB Art. 22 Abs. 1;
Fundstellen:
DNotZ 2019, 294
FamRB 2017, 302
FamRZ 2017, 1236
FuR 2018, 142
LSK 2017, 109210
NJW-RR 2017, 840
NZFam 2017, 518
Vorinstanzen:
AG Aschaffenburg, vom 01.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 4 F 1601/16

Beteiligung des biologischen Vaters am Verfahren der Adoption des Kindes

OLG Bamberg, Beschluss vom 26.04.2017 - Aktenzeichen 2 UF 70/17

DRsp Nr. 2018/946

Beteiligung des biologischen Vaters am Verfahren der Adoption des Kindes

1. Nach § 1747 Abs. 1 Satz 2 BGB ist die Einwilligung des biologischen Vaters für die Adoption erforderlich, wenn die Voraussetzungen des §§ 1600 d Abs. 2 S. 1 BGB vorliegen, der biologische Vater also glaubhaft gemacht hat, dass er der Mutter während der Empfängniszeit beigewohnt hat.2. Der Vater ist nach § 188 Abs. 1 Nr. 1 b FamFG daher nur dann zu beteiligen ist, wenn er dem Verfahren im Hinblick auf seine mögliche Vaterschaft beitritt. Sieht er davon ab, ist er weder zu beteiligen, noch ist seine Zustimmung nach § 1747 Abs. 1 S. 1 BGB erforderlich.3. Von einer formellen Benachrichtigung des Vaters durch das Familiengericht kann dann abgesehen werden, wenn aufgrund der aufgeklärten Umstände unzweifelhaft ist, dass eine Beteiligung des leiblichen Vaters nicht in Betracht kommt. Dies ist dann der Fall, wenn er auf sein grundrechtlich geschütztes Interesse, die Rechtsstellung als Vater des Kindes einzunehmen, von vornherein verzichtet hat (BGH, B. v. 18.02.2015, XII ZB 473/13).4. Die berechtigten Interessen des Kindes auf Klärung seiner Abstammung (vgl. hierzu BGH, B. v. 28.01.2015, XII ZR 201/13) rechtfertigen keine Versagung der Adoption, weil dies gesetzlich nicht vorgesehen ist.

Tenor

I.

Die Beschwerde der weiteren Beteiligten Z. wird als unzulässig verworfen.

II. 1.) 2) 3) 4) III. IV.