BGH - Urteil vom 07.12.1995
IX ZR 110/95
Normen:
BGB § 767 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BB 1996, 289
BGHR BGB § 767 Abs. 1 S. 1 Beweislast 3
DB 1996, 519
DB 1996,519
DRsp I(138)749c
KTS 1996, 163
MDR 1996, 486
NJW 1996, 719
NWB 1996, F. 1, 72
WM 1996, 192
ZIP 1996, 222
Vorinstanzen:
KG Berlin,
LG Berlin,

Beweis der Erfüllung der Hauptschuld durch den Bürgen

BGH, Urteil vom 07.12.1995 - Aktenzeichen IX ZR 110/95

DRsp Nr. 1996/3517

Beweis der Erfüllung der Hauptschuld durch den Bürgen

»Der Bürge muß die Behauptung, der Hauptschuldner habe die Forderung getilgt, auch dann beweisen, wenn die Bürgschaft einen nicht anerkannten Tagessaldo aus einem Kontokorrentverhältnis, betrifft (Abweichung von den Senatsurteilen v. 4. Juli 1985 - IX ZR 135/84, ZIP 1985, 984 u. v. 10. Dezember 1987 - IX ZR 296/86, ZIP 1988, 224).«

Normenkette:

BGB § 767 Abs. 1 S. 1;

Tatbestand:

Der Beklagte ist Gesellschafter der H. T. GmbH, über deren Vermögen am 2. August 1993 das Konkursverfahren eröffnet worden ist; bis zu seiner Abberufung am 9. Januar 1991 war er Geschäftsführer der Gesellschaft. Diese erhielt von der klagenden Sparkasse am 8. Oktober 1989 auf dem Konto Nr. ... einen Kontokorrentkredit von 100.000 DM eingeräumt; am selben Tage übernahm der Beklagte für diesen Kredit die Bürgschaft. Die Klägerin gewährte der GmbH vor und nach dem 8. Oktober 1989 noch weitere Kredite, für die sich der Beklagte ebenfalls verbürgte, zuletzt am 16. Februar 1990 über 780.000 DM. Die Klägerin, die nach ihrer Behauptung im Konkursverfahren keine volle Befriedigung erlangt hat, nimmt den Beklagten auf Zahlung von 100.000 DM aus der Bürgschaft vom 8. Oktober 1989 in Anspruch.

Die Vorinstanzen haben der Klage stattgegeben. Mit der Revision verfolgt der Beklagte seinen Klageabweisungsantrag weiter.