OLG Düsseldorf - Beschluss vom 31.01.2020
1 WF 14/20
Normen:
BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 1; BGB § 242; ZPO § 114 Abs. 1 S. 1; ZPO § 114 Abs. 2; FamFG § 76 Abs. 1;
Vorinstanzen:
AG Neuss, vom 27.12.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 47 F 282/19

Bewilligung der Verfahrenskostenhilfe für einen Antrag auf VaterschaftsanfechtungMutwilligkeit der Rechtsverfolgung bei Einräumung einer sozial-familiären Beziehung zwischen Kind und rechtlichem Vater im vorangegangenen Anfechtungsverfahren des biologischen Vaters

OLG Düsseldorf, Beschluss vom 31.01.2020 - Aktenzeichen 1 WF 14/20

DRsp Nr. 2020/10615

Bewilligung der Verfahrenskostenhilfe für einen Antrag auf Vaterschaftsanfechtung Mutwilligkeit der Rechtsverfolgung bei Einräumung einer sozial-familiären Beziehung zwischen Kind und rechtlichem Vater im vorangegangenen Anfechtungsverfahren des biologischen Vaters

1. Dem Recht auf Vaterschaftsanfechtung gemäß § 1600 Abs. 1 Nr. 1 BGB steht nicht deshalb der Einwand unzulässiger Rechtsausübung gemäß § 242 BGB entgegen, weil sich der rechtliche Vater in dem vorangegangenen Vaterschaftsanfechtungsverfahren des biologischen Vaters zu dem Kind bekannt hat. 2. Der Antrag auf Vaterschaftsanfechtung gemäß § 1600 Abs. 1 Nr. 1 BGB ist nicht deshalb mutwillig im Sinne von § 76 Abs. 1 FamFG, § 114 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 ZPO, weil der rechtliche Vater in dem vorangegangenen Vaterschaftsanfechtungsverfahren des biologischen Vaters Angaben gemacht hat, aufgrund derer das Gericht in dem Vorverfahren von einer sozial-familiären Beziehung zwischen Kind und rechtlichem Vater ausgegangen ist und den Anfechtungsantrag des biologischen Vaters zurückgewiesen hat.

Tenor