BFH - Urteil vom 26.03.1996
IX R 51/92
Normen:
AO (1977) § 42 ; EStG § 12 Nr. 4, § 52 Abs. 19a (i.d.F. des EStÄndGEStÄndG vom 25. Juli 1984 - BGBl I 1984, 1006, BStBl I 1984, 401);
Fundstellen:
BB 1996, 1700
BFHE 180, 330
BStBl II 1996, 443
DB 1996, 1707
DStR 1996, 1278
DStZ 1996, 665
FamRZ 1996, 1471
NJW 1996, 3167
NJWE-FER 1997, 22
ZEV 1996, 360
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 26.03.1996 (IX R 51/92) - DRsp Nr. 1996/28474

BFH, Urteil vom 26.03.1996 - Aktenzeichen IX R 51/92

DRsp Nr. 1996/28474

»Geht dem Darlehen einer minderjährigen Tochter an einen Elternteil eine Schenkung des anderen Elternteils voraus und liegt diesen Rechtsgeschäften ein Gesamtplan der Eltern zur Schaffung von Werbungskosten zugrunde, so kann hierin ein Mißbrauch von Gestaltungsmöglichkeiten des Rechts (§ 42 AO 1977) liegen.«

Normenkette:

AO (1977) § 42 ; EStG § 12 Nr. 4, § 52 Abs. 19a (i.d.F. des EStÄndGEStÄndG vom 25. Juli 1984 - BGBl I 1984, 1006, BStBl I 1984, 401);

Gründe:

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) sind zur Einkommensteuer zusammen veranlagte Eheleute. Mit Vertrag vom 2. Oktober 1984 erwarben sie zu je einhalb Miteigentum an dem mit einer Doppelhaushälfte bebauten Grundstück, das sie zur Erzielung von Einkünften aus Vermietung und Verpachtung nutzen. Einen Teil des Kaufpreises von 200000 DM finanzierten sie durch ein Bankdarlehen in Höhe von 150000 DM. Am 10. November 1984 überwies der Kläger den Habensaldo des Kontos seiner minderjährigen Tochter von 49556,09 DM auf sein eigenes Konto und verwendete davon 48000 DM zur Bezahlung des Restkaufpreises am 20. November 1984. Die restlichen 1556,09 DM zahlte er auf ein Sparbuch der Tochter ein.