BGH - Beschluss vom 06.04.2022
XII ZB 451/21
Normen:
FamFG § 68 Abs. 3; FamFG § 69 Abs. 1; FamFG § 278 Abs. 1; BGB § 1896 Abs. 2;
Fundstellen:
FGPrax 2022, 169
FamRZ 2022, 1130
MDR 2022, 1177
Vorinstanzen:
AG Aurich, vom 11.02.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 16a XVII 368/19
LG Aurich, vom 27.08.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 7 T 89/20

BGH - Beschluss vom 06.04.2022 (XII ZB 451/21) - DRsp Nr. 2022/7524

BGH, Beschluss vom 06.04.2022 - Aktenzeichen XII ZB 451/21

DRsp Nr. 2022/7524

a) Kommt das Beschwerdegericht in einem Betreuungsverfahren zu dem Ergebnis, dass die Einrichtung einer Betreuung erforderlich ist, muss es auch über die Betreuerauswahl entscheiden (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 30. August 2017 - XII ZB 16/17 - FamRZ 2017, 1866).b) Zieht das Beschwerdegericht in einer Betreuungssache für seine Entscheidung eine neue Tatsachengrundlage - etwa ein neues Sachverständigengutachten - heran, die nach der amtsgerichtlichen Entscheidung datiert, gebietet dies eine neue persönliche Anhörung des Betroffenen (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 6. Oktober 2021 - XII ZB 205/20 - FamRZ 2022, 227).

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerden der weiteren Beteiligten zu 2 und 3 wird der Beschluss der 7. Zivilkammer des Landgerichts Aurich vom 27. August 2021 aufgehoben.

Die Sache wird zur erneuten Behandlung und Entscheidung, auch über die außergerichtlichen Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an eine andere Kammer des Landgerichts zurückverwiesen.

Das Rechtsbeschwerdeverfahren ist gerichtskostenfrei.

Normenkette:

FamFG § 68 Abs. 3; FamFG § 69 Abs. 1; FamFG § 278 Abs. 1; BGB § 1896 Abs. 2;

Gründe

I.