BVerfG - Kammerbeschluss vom 12.08.2019
1 BvR 1742/18
Normen:
GG Art. 6 Abs. 2 S. 1; BVerfGG § 93c Abs. 1 S. 1; BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 2; BGB § 1600b Abs. 5 S. 2;
Vorinstanzen:
OLG Hamm, vom 04.05.2018 - Vorinstanzaktenzeichen II-12 UF 12/18
OLG Hamm, vom 16.03.2018 - Vorinstanzaktenzeichen II-12 UF 12/18
AG Witten, vom 07.12.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 23 F 85/17

BVerfG - Kammerbeschluss vom 12.08.2019 (1 BvR 1742/18) - DRsp Nr. 2020/14642

BVerfG, Kammerbeschluss vom 12.08.2019 - Aktenzeichen 1 BvR 1742/18

DRsp Nr. 2020/14642

Tenor

1.

Der Beschluss des Oberlandesgerichts Hamm vom 4. Mai 2018 - II-12 UF 12/18 - verletzt den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 6 Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetzes.

2.

Der Beschluss des Oberlandesgerichts Hamm vom 4. Mai 2018 - II-12 UF 12/18 - wird aufgehoben. Die Sache wird zur erneuten Entscheidung an das Oberlandesgericht Hamm zurückverwiesen.

3.

Im Übrigen wird die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen.

4.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat dem Beschwerdeführer die notwendigen Auslagen zu erstatten.

5.

Der Wert des Gegenstands der anwaltlichen Tätigkeit für das Verfassungsbeschwerdeverfahren wird auf 10.000 € (in Worten: zehntausend Euro) festgesetzt.

Normenkette:

GG Art. 6 Abs. 2 S. 1; BVerfGG § 93c Abs. 1 S. 1; BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 2; BGB § 1600b Abs. 5 S. 2;

[Gründe]

I.

Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Zurückweisung eines Antrags des mutmaßlichen biologischen Vaters auf Vaterschaftsanfechtung wegen Versäumung der Anfechtungsfrist.