BVerwG - Urteil vom 14.10.1993
5 C 10.91
Normen:
BGB § 1613 Abs. 2 S. 1, §§ 1615a, 1615f Abs. 1, §§ 1615g, 1615h Abs. 2 ; BSHG §§ 11, 12, 21 Abs. 1, § 76 Abs. 1, § 77 Abs. 1, § 96 Abs. 1 S. 2; SGB X § 45 Abs. 2, § 104 Abs. 1, § 107 Abs. 1 ; UVG (F. 1979) § 1 Abs. 1, § 2 Abs. 1 S. 1, § 8 Abs. 1, § 9 Abs. 1; VwGO § 188 ;
Fundstellen:
DAVorm 1995, 254
DVBl 1994, 426
FEVS 44, 397
NVwZ 1995, 81
Vorinstanzen:
VG Arnsberg, vom 27.05.1988 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 1874/87
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 04.12.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 8 A 1668/88

BVerwG - Urteil vom 14.10.1993 (5 C 10.91) - DRsp Nr. 1997/506

BVerwG, Urteil vom 14.10.1993 - Aktenzeichen 5 C 10.91

DRsp Nr. 1997/506

»1. Zwischen der Hilfe zum Lebensunterhalt nach den §§ 11, 12 BSHG und dem nach dem Unterhaltsvorschußgesetz zu gewährenden Unterhaltsvorschuß besteht ein Nach- und Vorrangverhältnis im Sinne von § 104 Abs. 1 Satz 2 SGB X. 2. Der Unterhaltsvorschuß nach dem Unterhaltsvorschußgesetz ist bei der Berechnung der Höhe der Hilfe zum Lebensunterhalt nach § 11 Abs. 1, § 76 Abs. 1 BSHG als Einkommen zu berücksichtigen. 3. Offenbleibt, ob § 104 Abs. 1 Satz 1 SGB X auch dann Anwendung finden kann, wenn ein Leistungsträger als Folge gesetzlich zugewiesener Zuständigkeiten einerseits und der Verwaltungsorganisation andererseits die Aufgaben (Funktionen) mehrerer Sozialleistungsträger in sich vereinigt. Verneinendenfalls wäre, wenn der Empfänger einer nachrangig zu gewährenden Sozialleistung (hier: Hilfe zum Lebensunterhalt nach Sozialhilferecht) eine vorrangig zu erbringende Sozialleistung (hier: Unterhaltsvorschuß nach dem Unterhaltsvorschußgesetz) beansprucht, § 107 Abs. 1 SGB X analog anzuwenden. 4. Verfahren, die Kindern nach dem Unterhaltsvorschußgesetz zustehende Leistungen zum Gegenstand haben, sind gerichtskostenfrei.«

Normenkette:

BGB § 1613 Abs. 2 S. 1, §§ 1615a, 1615f Abs. 1, §§ 1615g, 1615h Abs. 2 ; BSHG §§ 11, 12, 21 Abs. 1, § 76 Abs. 1, § 77 Abs. 1, § 96 Abs. 1 S. 2; SGB X § 45 Abs. 2, § 104 Abs. 1, § 107 Abs. 1 ;