BGH - Urteil vom 30.11.1994
IV ZR 290/93
Normen:
BGB § 2077, § 1933 ; BGB § 2077, § 1933, § 1565 Abs. 1, 1566 Abs. 1 ; VVG § 166 ; ZPO § 630 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 1353 Unbenannte Zuwendung 4
BGHR BGB § 1565 Abs. 1 Satz 2 Trennung 1
BGHR BGB § 1566 Scheidungsvereinbarung 1
BGHR BGB § 1933 Beweislast 1
BGHR BGB § 1933 Scheidungsvereinbarung 1
BGHR BGB § 2077 Lebensversicherung 2
BGHR BGB § 2085 Beweislast 1
BGHR BGB § 2365 Prätendentenstreit 2
BGHR VVG § 166 Abs. 1 Valuta-Verhältnis 2
BGHZ 128, 125
DRsp I(166)328g-m
ErbPrax 1995, 197
ErbPrax 1995,197
EzFamR BGB § 2077 Nr. 1
EzFamR aktuell 1995, 14
FamRZ 1995, 229
FuR 1995, 55
MDR 1995, 824
NJW 1995, 1082
VersR 1995, 282
ZEV 1995, 150
Vorinstanzen:
OLG Karlsruhe,
LG Mannheim,

Erbrecht des überlebenden Ehegatten; Bezugsrecht aus einer vom Erblasser geschlossenen Lebensversicherung

BGH, Urteil vom 30.11.1994 - Aktenzeichen IV ZR 290/93

DRsp Nr. 1995/2368

Erbrecht des überlebenden Ehegatten; Bezugsrecht aus einer vom Erblasser geschlossenen Lebensversicherung

»1. a) Im Rahmen von §§ 2077, 1933 BGB sind die Voraussetzungen für die Scheidung einer Ehe nach Maßgabe der §§ 1565 ff. BGB bezogen auf den Zeitpunkt des Erbfalls zu prüfen. b) Hat der überlebende Ehegatte der Scheidung nur in einer Unterhaltsvereinbarung zugestimmt, nicht aber gegenüber dem Familiengericht im Scheidungsverfahren, können die Voraussetzungen des § 1566 Abs. 1 BGB nicht bejaht werden. c) Daß die Ehegatten vor dem Erbfall länger als ein Jahr getrennt gelebt haben, ist zwar bei der Prüfung von § 1565 Abs. 1 BGB zu berücksichtigen. Darüber hinaus begründet die einjährige Trennung jedoch keine tatsächliche Vermutung für das Scheitern der Ehe. d) Die Beweislast wird nicht dadurch verändert, daß dem Erbprätendenten, der sich dem überlebenden Ehegatten gegenüber auf §§ 2077, 1933 BGB beruft, ein Erbschein erteilt worden ist.