BGH - Beschluss vom 26.10.2016
XII ZB 622/15
Normen:
BGB § 1896; FamFG § 26; FamFG § 280;
Fundstellen:
FGPrax 2017, 29
FuR 2017, 82
MDR 2016, 1452
Vorinstanzen:
AG Konstanz, vom 10.08.2015 - Vorinstanzaktenzeichen XVII 265/15
LG Konstanz, vom 07.12.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 12 T 179/15

BGH - Beschluss vom 26.10.2016 (XII ZB 622/15) - DRsp Nr. 2016/18707

BGH, Beschluss vom 26.10.2016 - Aktenzeichen XII ZB 622/15

DRsp Nr. 2016/18707

FamFG §§ 26, 280 Die Voraussetzungen für eine Betreuung nach § 1896 BGB können nicht aufgrund einer bloßen Verdachtsdiagnose des Sachverständigen festgestellt werden (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 16. Mai 2012 - XII ZB 584/11 FamRZ 2012, 1210).

Tenor

Dem Betroffenen wird als Beschwerdeführer für das Verfahren der Rechtsbeschwerde ratenfreie Verfahrenskostenhilfe bewilligt und Rechtsanwalt Dr. H. beigeordnet.

Auf die Rechtsbeschwerde des Betroffenen wird der Beschluss der 1. Zivilkammer des Landgerichts Konstanz vom 7. Dezember 2015 aufgehoben.

Die Sache wird zur erneuten Behandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens, an das Landgericht zurückverwiesen.

Wert: 5.000 €

Normenkette:

BGB § 1896; FamFG § 26; FamFG § 280;

Gründe

I.

Der Betroffene wendet sich gegen die Anordnung seiner Betreuung.

Der 1974 geborene Betroffene ist selbständiger Taxiunternehmer. Seit April 2014 erstattete der Betroffene mehrfach Anzeigen bei verschiedenen Behörden, darunter dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg, dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Auswärtigen Amt in Berlin wegen verschiedener vermeintlicher Straftaten.