OLG München - Beschluss vom 18.01.2019
34 Wx 165/18 Kost
Normen:
GNotKG § 3 Abs. 2; BGB § 1902; BGB § 2216 Abs. 1; BGB § 2216 Abs. Abs. 2 S. 1; BGB § 2217 Abs. 1; BGB § 2218 Abs. 2; BGB § 2219 Abs. 1; GNotKG § 81; GVG § 122 Abs. 1; KostO § 92 Abs. 1 S. 3; SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 8; ZPO § 546;
Fundstellen:
FamRZ 2019, 728
MDR 2019, 353
Vorinstanzen:
AG Günzburg, vom 05.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 44 T 378/18

Gegenstandswert der Betreuung aufgrund eines sog. Behindertentestaments

OLG München, Beschluss vom 18.01.2019 - Aktenzeichen 34 Wx 165/18 Kost

DRsp Nr. 2019/3312

Gegenstandswert der Betreuung aufgrund eines sog. Behindertentestaments

Ist einer betreuten Person durch sogenanntes Behindertentestament eine Erbschaft als nicht befreiter Vorerbin bei gleichzeitig angeordneter Dauertestamentsvollstreckung zugefallen, so ist der Nachlass bei der Ermittlung des Reinvermögens als Grundlage der gerichtlichen Jahresgebühr für eine Dauerbetreuung, die unmittelbar das Vermögen oder Teile des Vermögens zum Gegenstand hat, nicht werterhöhend zu berücksichtigen, weil nicht der Nachlass, sondern nur die Rechte des Erben gegenüber dem Testamentsvollstrecker Gegenstand der Betreuung sind (Anschluss an LG München I, Beschluss vom 24.9.2018, 13 T 6648/18; entgegen OLG Celle FamRZ 2017, 1083; OLG Hamm FGPrax 2015, 278; OLG Köln, Beschluss vom 14.9.2009, 2 Wx 66/09). (Rn. 24)

Tenor

Auf die weitere Beschwerde des Beteiligten zu 1 werden der Beschluss des Landgerichts Memmingen vom 5. April 2018 und der Kostenansatz des Amtsgerichts Günzburg vom 19. September 2017 (Rechnungsnummer 880140029079) ersatzlos aufgehoben.

Normenkette:

GNotKG § 3 Abs. 2; BGB § 1902; BGB § 2216 Abs. 1; BGB § 2216 Abs. Abs. 2 S. 1; BGB § 2217 Abs. 1; BGB § 2218 Abs. 2; BGB § 2219 Abs. 1; GNotKG § 81; GVG § 122 Abs. 1; KostO § 92 Abs. 1 S. 3; SGB XII § 90 Abs. 2 Nr. 8; ZPO § 546;

Gründe

I.