BGH - Urteil vom 20.02.1989
II ZR 148/88
Normen:
BGB § 1822 Nr. 3, 10; GmbHG § 15 ;
Fundstellen:
BB 1989, 796
BGHR BGB § 1822 Nr. 10 GmbH-Anteilserwerb 1
BGHR BGB § 1822 Nr. 10 Schuldübernahme 1
BGHR BGB § 1822 Nr. 3 GmbH-Anteilserwerb 1
BGHZ 107, 23
DB 1989, 918
DRsp I(169)145a-b
DRsp II(220)348c
DRsp-ROM Nr. 1992/2058
FamRZ 1989, 605
JR 1989, 331
MDR 1989, 610
NJW 1989, 1926
Rpfleger 1989, 281
WM 1989, 606
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Stuttgart,

Genehmigungsbedürftigkeit der Übertragung eines GmbH-Anteils

BGH, Urteil vom 20.02.1989 - Aktenzeichen II ZR 148/88

DRsp Nr. 1992/2054

Genehmigungsbedürftigkeit der Übertragung eines GmbH-Anteils

»Die Übertragung eines GmbH-Anteils bedarf nicht schlechthin, sondern nur dann der vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung nach § 1822 Nr. 10 BGB, wenn der Minderjährige damit zugleich eine fremde Verbindlichkeit übernimmt, die im Verhältnis zum bisherigen Schuldner allein dieser zu tilgen hat. Die schenkweise Übertragung eines GmbH-Anteils ist nicht nach § 1822 Nr. 3 BGB genehmigungsbedürftig.«

Normenkette:

BGB § 1822 Nr. 3, 10; GmbHG § 15 ;

Tatbestand:

Am 30. März 1966 gründeten der Beklagte und dessen Ehefrau die Maschinenfabrik D H GmbH, die Klägerin zu 2. Vom Stammkapital in Höhe von 2 Mio DM übernahmen der Beklagte 1980000 DM und seine Ehefrau 20000 DM, die sie jeweils durch Sacheinlagen aufbrachten. Der Beklagte brachte sein einzelkaufmännisches Unternehmen und die Ehefrau ihre Forderung aus einer stillen Beteiligung an diesem Unternehmen ein.

Am 1. Dezember 1973 trat der Beklagte in notarieller Urkunde von seinem Geschäftsanteil einen Teil von nominell 400000 DM schenkungsweise an seinen - am 19. Oktober 1960 geborenen - Adoptivsohn D K H ab, der bei diesem Geschäft von einem Pfleger vertreten wurde. Entgegen der beurkundeten Absichtserklärung, wurde für dieses Geschäft eine Genehmigung oder ein Negativattest des Vormundschaftsgerichts nicht eingeholt.