BGH - Urteil vom 28.09.1990
V ZR 109/89
Normen:
BGB § 530 Abs. 1 ; GG Art. 6 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 242 Geschäftsgrundlage 23
BGHR BGB § 530 Abs. 1 Grober Undank 1
BGHR GG Art. 6 Abs. 1 Schenkungsrückforderung 1
BGHZ 112, 259
DRsp I(120)177c-d
DRsp I(165)211a
DRsp I(165)230a
DRsp-ROM Nr. 1992/1039
FamRZ 1991, 168
JR 1991, 281
JurBüro 1991, 514
MDR 1991, 514
NJW 1991, 830
WM 1991, 1898
WM 1991, 373
Vorinstanzen:
OLG Koblenz,
LG Koblenz,

Grober Undank durch Anzeige bei der Polizei oder dem Arbeitgeber

BGH, Urteil vom 28.09.1990 - Aktenzeichen V ZR 109/89

DRsp Nr. 1992/1038

Grober Undank durch Anzeige bei der Polizei oder dem Arbeitgeber

»1. Der Schutz von Ehe und Familie (Art. 6 GG) gebietet nicht, die Rückforderung einer nicht sittenwidrigen Zuwendung an den Partner einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft nach deren Scheitern deshalb schlechthin auszuschließen, weil der Zuwendungsempfänger noch verheiratet ist. 2. In einer Anzeige des Beschenkten bei der Polizei oder dem Arbeitgeber kann grob undankbares Verhalten des Beschenkten liegen, wenn er damit keine eigenen Interessen, sondern nur allgemeine, z.B. staatsbürgerliche, Rechte verfolgt.«

Normenkette:

BGB § 530 Abs. 1 ; GG Art. 6 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Der Kläger unterhielt seit Juli 1979 mit der verheirateten Beklagten ein Liebesverhältnis und zog im Mai 1984 in eine Wohnung in ihrem Hause. Die Beklagte kümmerte sich um die finanziellen Angelegenheiten des Klägers. Dieser geriet im Herbst 1984 in Zahlungsschwierigkeiten.