BFH - Urteil vom 08.02.2000
II R 51/98
Normen:
GrEStG (1983) § 11 Abs. 1, § 23 ; BGB § 1629, § 1643 Abs. 1, § 1821, § 1828, § 1829 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
BB 2000, 968
BFH/NV 2000, 929
BFHE 191, 411
BStBl II 2000, 318
DB 2000, 1060
DStR 2000, 775
ZEV 2000, 242
ZfIR 2000, 476
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

Grunderwerbsteuer - vormundschaftsgerichtliche Genehmigung

BFH, Urteil vom 08.02.2000 - Aktenzeichen II R 51/98

DRsp Nr. 2000/3687

Grunderwerbsteuer - vormundschaftsgerichtliche Genehmigung

»1. Wurde die für einen im Jahr 1996 abgeschlossenen Kaufvertrag erforderliche vormundschaftsgerichtliche Genehmigung erst im Jahr 1997 erteilt, so unterliegt der Kaufvertrag dem erhöhten Grunderwerbsteuersatz von 3,5 v.H., weil bis zur wirksamen Erteilung der Genehmigung der Erwerbsvorgang i.S. von § 23 GrEStG 1983 noch nicht verwirklicht worden ist (Bestätigung des BFH-Urteils vom 18. Mai 1999 II R 16/98, BFHE 188, 453, BStBl II 1999, 606). 2. Ein Erwerbsvorgang, der der vormundschaftsgerichtlichen Genehmigung bedarf, ist auch dann nicht vor deren Erteilung verwirklicht, wenn die Vertragsbeteiligten den beurkundenden Notar beauftragen und ermächtigen, die Genehmigung für den Vormund (gesetzlichen Vertreter eines Minderjährigen) entgegenzunehmen und den anderen Vertragsbeteiligten mitzuteilen sowie zugleich diese Mitteilung für die anderen Vertragsbeteiligten zu empfangen (sog. Doppelermächtigung).«

Normenkette:

GrEStG (1983) § 11 Abs. 1, § 23 ; BGB § 1629, § 1643 Abs. 1, § 1821, § 1828, § 1829 Abs. 1 S. 2;

Gründe: