BAG - Urteil vom 16.12.2008
9 AZR 893/07
Normen:
BGB § 242; BGB § 311a; BGB § 611; BGB § 613; BetrVG § 33; BetrVG § 75; BetrVG § 77; BetrVG § 80; BetrVG § 87; Betriebsvereinbarung über Rahmenvereinbarung Arbeitszeit bei der t. GmbH (vom 8. August 2001) § 1; Betriebsvereinbarung über Rahmenvereinbarung Arbeitszeit bei der t. GmbH (vom 8. August 2001) § 2; Betriebsvereinbarung über Rahmenvereinbarung Arbeitszeit bei der t. GmbH (vom 8. August 2001) § 7 (mit Protokollnotiz vom 1. Oktober 2001); GG Art. 1; GG Art. 2; GG Art. 6; GewO § 106; Richtlinie 97/81/EG (i.d.F. der Richtlinie 98/23/EG) zu der von UNICE, CEEP und EGB geschlossenen Rahmenvereinbarung über Teilzeitarbeit Paragraph 1 der Rahmenvereinbarung; TzBfG § 1; TzBfG § 4; TzBfG § 6; TzBfG § 8; ZPO § 253; ZPO § 894;
Fundstellen:
AP Nr. 27 zu § 8 TzBfG
ArbRB 2009, 167
AuR 2009, 184
BAGE 129, 56
BB 2009, 1192
DB 2009, 1242
MDR 2009, 636
NJW 2009, 1527
NZA 2009, 565
Vorinstanzen:
LAG Schleswig-Holstein, vom 04.10.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 242/07
ArbG Kiel, vom 14.05.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 322 a/07

Grundsätze der Ausübung der Mitbestimmung bei Teilzeit- und [Neu-] Verteilungsanspruch des Arbeitnehmers; Gleichrangigkeit von Familie und Erwerbstätigkeit; Auswirkungen auf das kollektive System als Anspruchshindernis; Zurückstellungsbefugnis des Arbeitgebers

BAG, Urteil vom 16.12.2008 - Aktenzeichen 9 AZR 893/07

DRsp Nr. 2009/8735

Grundsätze der Ausübung der Mitbestimmung bei Teilzeit- und [Neu-] Verteilungsanspruch des Arbeitnehmers; Gleichrangigkeit von Familie und Erwerbstätigkeit; Auswirkungen auf das kollektive System als Anspruchshindernis; Zurückstellungsbefugnis des Arbeitgebers

1. Hat die Arbeitszeitverteilung eines einzelnen Arbeitnehmers Auswirkungen auf das kollektive System der Verteilung der betriebsüblichen Arbeitszeit, kann eine Betriebsvereinbarung oder Regelungsabrede dem Verlangen des Arbeitnehmers auf Neuverteilung seiner Arbeitszeit nach § 8 Abs. 2 bis 5 TzBfG entgegenstehen. 2. Der Betriebsrat hat bei der Ausübung seines Mitbestimmungsrechts aus § 87 Abs. 1 Nr. 2 BetrVG darauf zu achten, dass die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit gefördert wird. Diese allgemeine Aufgabe des Betriebsrats aus § 80 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. b BetrVG führt nicht notwendig zum Vorrang der Interessen des einzelnen Arbeitnehmers, der Familienpflichten zu erfüllen hat. Den Betriebsparteien steht bei der Abwägung der Einzel- und Kollektivinteressen ein Beurteilungsspielraum zu. Orientierungssätze: