BGH - Urteil vom 08.12.1994
III ZR 175/93
Normen:
BGB § 276 ;
Fundstellen:
BGHR BGB vor § 1 Vertreterhaftung 15
BtPrax 1995, 103
DB 1995, 319
DNotZ 1995, 396
DRsp I(125)423d-e
EzFamR BGB § 276 Nr. 1
EzFamR aktuell 1995, 81
FamRZ 1995, 282
MDR 1995, 284
NJW 1995, 1213
VersR 1995, 350
WM 1995, 298
ZIP 1995, 477
Vorinstanzen:
KG,
LG Berlin,

Haftung des Vormunds, Betreuers oder Pflegers für Pflichtwidrigkeiten in Wahrnehmung der Personen- und Vermögensfürsorge gegenüber Dritten

BGH, Urteil vom 08.12.1994 - Aktenzeichen III ZR 175/93

DRsp Nr. 1995/2760

Haftung des Vormunds, Betreuers oder Pflegers für Pflichtwidrigkeiten in Wahrnehmung der Personen- und Vermögensfürsorge gegenüber Dritten

»Zur Frage der Eigenhaftung eines Betreuers wegen der Inanspruchnahme besonderen persönlichen Vertrauens gegenüber dem Vertragspartner des Betreuten.« 1. Die Haftung des Vormunds, Betreuers oder Pflegers ist - ebenso wie die Haftung der Eltern - für Pflichtwidrigkeiten in Wahrnehmung der Personen- und Vermögensfürsorge nicht von einer allgemeinen Einstandspflicht gegenüber Dritten geprägt. 2. Dem Umstand, daß das Recht und die Pflicht eines Pflegers oder Betreuers, Aufgaben der Personen- oder Vermögenssorge für einen anderen wahrzunehmen, auf einem staatlichen Hoheitsakt gründet, kommt - anders als bei der elterlichen Sorge (§§ 1626 ff. BGB), die Ausfluß des natürlichen Erziehungsrechts der Eltern ist - keine eine Vertrauenshaftung gegenüber Dritten auslösende oder verstärkende Wirkung zu.