BFH - Urteil vom 29.08.1996
III R 4/95
Normen:
EStG § 33b Abs. 6 ;
Fundstellen:
BB 1997, 354
BB 1997, 912
BFHE 181, 441
BStBl II 1997, 199
DB 1997, 356
DStR 1997, 405
DStZ 1997, 304
DStZ 1997, 573
FamRZ 1997, 737
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 29.08.1996 (III R 4/95) - DRsp Nr. 1997/2113

BFH, Urteil vom 29.08.1996 - Aktenzeichen III R 4/95

DRsp Nr. 1997/2113

»Im Rahmen des § 33b Abs. 6 EStG ist die Zwangsläufigkeit nach weniger strengen Kriterien als gemäß § 33 Abs. 2 EStG zu beurteilen. Eine sittliche Verpflichtung zur Pflege ist anzuerkennen, wenn eine enge persönliche Beziehung zu der gepflegten Person besteht.«

Normenkette:

EStG § 33b Abs. 6 ;

Gründe:

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) sind Eheleute, die für die Streitjahre 1990 und 1991 zusammen zur Einkommensteuer veranlagt worden sind. Der Kläger ist Fachlehrer für Biologie und Religion. Er ist Gründungsmitglied und ehrenamtlicher Mitarbeiter eines Vereins zur Bekämpfung von Aids und zur Betreuung von Aidskranken. Vom 15. Mai 1990 bis zu dessen Tod 1991 betreute er regelmäßig und ohne Kostenerstattung einen an Aids Erkrankten, der weder mit ihm noch mit der Klägerin verwandt war und nicht bei den Klägern wohnte (Herrn W).